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Italien: Hausmeister freigesprochen, weil Tat zu kurz war


Empörung in Italien
Hausmeister freigesprochen, weil sexuelle Belästigung zu kurz war

Von t-online, csi

Aktualisiert am 13.07.2023Lesedauer: 2 Min.
imago 69720890Vergrößern des BildesSchülerinnen im Schulgebäude (Symbolbild): In Italien hat ein Hausmeister eine 17-Jährige sexuell belästigt. (Quelle: imago stock&people)
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Ein Hausmeister hat eine Schülerin sexuell belästigt und wurde freigesprochen. Seine Tat dauerte nur wenige Sekunden und sei damit kein Verbrechen, so der Richter.

In Italien hat ein Richter einen Mann freigesprochen, der eine Schülerin sexuell belästigt haben soll. Seine Entscheidung begründete er damit, dass der Übergriff des Hausmeisters einer römischen Schule weniger als zehn Sekunden gedauert habe, berichtet die britische BBC.

Die betroffene 17-jährige Schülerin beschrieb laut der italienischen Tageszeitung "Corriere della Sera" vor Gericht, wie sie im April 2022 mit einer Freundin die Treppe der Schule hochlief, spürte, wie ihre Hose rutschte und die Hand des Hausmeisters ihr Gesäß berührte und nach ihrer Unterwäsche griff. Sie habe das Gefühl gehabt, um zwei Zentimeter angehoben worden zu sein. Als sie sich umdrehte, habe er ihr gesagt: "Liebes, du weißt, ich habe nur Spaß gemacht."

Die Schülerin meldete den 66-jährigen Hausmeister nach dem Übergriff bei der Polizei. Er habe zugegeben, die Schülerin ohne ihre Zustimmung am Gesäß angefasst und sie hochgehoben zu haben, allerdings ohne mit der Hand in ihre Hose zu gehen. Es sei ein Scherz gewesen, erklärt der Hausmeister laut "Corriere della Sera".

"Nicht das Recht, Frauen zu berühren, nicht einmal für eine Sekunde"

Ein Staatsanwalt aus Rom hatte eine dreieinhalbjährige Haftstrafe gefordert, berichtet die BBC weiter. Nun wurde der 66-Jährige vom Vorwurf der sexuellen Nötigung freigesprochen. Der Vorfall "stellt kein Verbrechen dar", weil er weniger als zehn Sekunden dauerte, sagte der Richter.

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Seit dem Urteil ist in den sozialen Medien Italiens der Begriff #10secondi zum Trendwort geworden, unter dem Videos auf den Vorfall aufmerksam machen. Darin schauen Menschen still in die Kamera und berühren zehn Sekunden lang intime Bereiche ihres Körpers.

Viele drücken in den Texten unter den Videos ihre Empörung aus. "Männer haben nicht das Recht, den Körper von Frauen zu berühren, nicht einmal für eine Sekunde", steht unter einem der Videos.

Verwendete Quellen
  • bbc.com: "Italian uproar over judge's 10-second groping rule" (englisch)
  • roma.corriere.it: "La 'palpata breve' non è reato. Il bidello assolto a Roma perché durava solo 'una manciata di secondi'" (italienisch)
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