Bielefeld: Baby nackt ausgesetzt – Polizei fahndet mit Fotos nach Mutter

Ein Spaziergänger hatte eine Nabelschnur gefunden, dann entdeckte die Polizei das neugeborene Mädchen: nackt und ohne Decke. Eine Mordkommission ermittelt.

Die Polizei fahndet mit Fotos nach der Mutter, die ihr neugeborenes Mädchen am vergangenen Samstag bei eisiger Kälte in Bielefeld ausgesetzt hat. Am Donnerstag veröffentlichten die Beamten Bilder von Kleidungsstücken, die auf einem Parkplatz neben dem Fundort lagen. Es handelt sich um eine rosa Frottee-Hose der Größe 40/ 42, einen Slip sowie um Socken.

Berichten zufolge war das neugeborene Mädchen am Samstag nackt und ohne Decke in einem Gebüsch versteckt hinter einem Holzschuppen auf dem Gelände einer Grundschule abgelegt worden. Es schwebte in Lebensgefahr und musste längere Zeit reanimiert werden. Im Augenblick sei der Zustand des Kindes stabil, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Es befinde sich weiter in ärztlicher Behandlung im Krankenhaus.

Polizei Bielefeld fragt nach weißem Auto

Ein Spaziergänger hatte am Samstag ein Tuch mit einer Nabelschnur auf einer Straße in der Nähe gefunden, daraufhin hatte die Polizei das Baby gesucht und gefunden. Inzwischen haben sich den Beamten zufolge erste Zeugen gemeldet. Sie hätten von einem weißen Auto berichtet, das an jenem Morgen in der Sackgasse parkte, die zu der Schule in Bielefeld-Brackwede führt. In dem Auto sollen ein Mann und eine Frau gesehen worden sein.

Wer Hinweise zu dem weißen Auto, der gefundenen Bekleidung oder der Mutter geben kann, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer 0521-545 4646 bei der Polizei zu melden. Die Polizei fragt außerdem, ob jemandem möglicherweise in den vergangenen Monaten eine Frau aufgefallen ist, die sich merklich verändert hat, zum Beispiel "durch auffällige Gewichtszunahme und -abnahme, Wesensveränderung, Veränderung der Kleidung (z.B. durch plötzliches Tragen von sehr weiter Kleidung), Vermeidung von anstrengenden Tätigkeiten oder Sport". In dem Fall ermittelt eine Mordkommission.