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Coronavirus: Chinesische Forscher erforschen tödlichen Stamm


Tötet "überraschend schnell"
Weiteres Coronavirus auf Menschen übertragbar

Von t-online, jcz, lma

Aktualisiert am 17.01.2024Lesedauer: 2 Min.
Chinesische Wissenschaftler (Symbolbild): Das Virus soll wohl vor allem das Gehirn befallen.Vergrößern des BildesChinesische Wissenschaftler (Symbolbild): Das Virus soll vor allem das Gehirn befallen. (Quelle: IMAGO/view stock)
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Chinesische Forscher haben Mäuse mit einem Virus aus dem Coronastamm infiziert. Fast keines der Nagetiere überlebte den Test.

Forscher der Universität für Chemieingenieurwesen in Peking haben einen weiteren Strang aus der Gruppe Coronaviren untersucht. Hierfür haben die Forschenden Mäuse mit dem sogenannten GX_P2V-Virus infiziert. In der Folge starben nahezu 100 Prozent der Labormäuse, wie es in dem veröffentlichten Forschungsbericht heißt.

Vor den Tests wurden die Mäuse allerdings gentechnisch verändert. Andernfalls wären sie als Testobjekte nicht infrage gekommen. Denn Coronaviren nutzen das ACE2-Enzym als Eintrittsrezeptor. Dieses Enzym wurde von außen in den Organismus der Tiere eingeführt. Die Tiere waren hierdurch anfälliger für die Erkrankung, aber auch vergleichbarer mit dem menschlichen Organismus.

Bei dem Virus handelt es sich ebenfalls nicht um die natürliche Variante, sondern um die mutierte Variante 3UTR. Der GX_P2V-Stamm wurde bereits im Jahr 2017 kultiviert, also vor der Coronapandemie. Im Labor wurden die Viren zu Beginn geklont, anschließend wurden die Mäuse über die Atemwege damit infiziert, wie aus der Studie ersichtlich wird.

Die mit dem Virus infizierten Tiere starben innerhalb von acht Tagen und damit "überraschend schnell", wie sich die Forscher in ihrer Studie ausdrückten. Noch ein überraschendes Ergebnis sei, dass – anders als bei Covid-19 – nicht nur die Lungen, sondern das Gehirn und die Augen eine starke Viruslast aufwiesen.

Virus befällt vor allem das Gehirn

Auch die Todesursachen unterschieden sich von denen bei einer schweren Covid-19-Infektion. So starben die Mäuse laut den Forschern offenbar alle an Hirnschäden. Dafür könnte eine Gehirninfektion im Spätstadium verantwortlich sein, wie es in dem Forschungsbericht heißt. Die Kernerkenntnis der Studie dürfte jedoch sein, dass bestätigt werden konnte, dass eine Übertragung auf den Menschen möglich erscheint.

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In der wissenschaftlichen Gemeinschaft erregt die Studie allerdings Unverständnis: So bezeichnet François Balloux, Biologieprofessor am University College London, die Studie als "sinnlos". "Ich sehe nichts, was von großem Interesse wäre, wenn man eine seltsame Rasse humanisierter Mäuse mit einem mutierten Virus zwangsinfizieren würde. Umgekehrt könnte ich mir vorstellen, wie so etwas sehr schiefgehen könnte", so Balloux auf X, vormals Twitter.

Professor Richard Ebright, Chemiker an der Rutgers-Universität in New Jersey, schloss sich im Gespräch mit der "Daily Mail" dem Urteil seines Kollegen an. Darüber hinaus bemängelte er, dass die Forscher in ihrer Studie nicht konkretisiert hätten, welche Vorsichtsmaßnahmen sie getroffen hätten, um einen möglichen Ausbruch zu verhindern.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, dass die Forscher das Virus "gezüchtet" hätten. Dies ist so nicht korrekt, der GX_P2V-Stamm ist nicht neu entstanden, sondern existierte bereits zuvor in der Natur. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.

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