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Feuerwehr-Chef klagt über Gaffer – und fordert diese harte Bestrafung


"Dauerärgernis bei Einsätzen"
Feuerwehrchef fordert Führerscheinentzug für Gaffer

Von t-online
Aktualisiert am 20.06.2025 - 07:56 UhrLesedauer: 2 Min.
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Ein Feuerwehrfahrzeug an einer Unfallstelle (Symbolbild). Immer häufiger kommt es zu Behinderungen durch Gafferm, klagen Rettungsdienste. (Quelle: IMAGO/EHL Media/Dietmar Thomas/imago)
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Feuerwehren klagen schon lange über Gaffer an Unfallstellen. Jetzt fordern die Retter eine härtere Bestrafung.

Schaulustige an Unfallstellen sollen nach dem Willen von Deutschlands oberstem Feuerwehrmann Karl-Heinz Banse härter bestraft werden können. "Gaffer bleiben ein Dauerärgernis bei Einsätzen. Da muss sich etwas ändern", sagte Banse der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Da bisherige Strafen offenbar nicht abschreckten, forderte er Nachbesserungen von der Politik: "Gaffer sollten bestraft werden wie Autofahrer, die während der Fahrt das Handy nutzen – bis zur zeitnahen Abnahme des Führerscheins. Das schreckt mehr ab als abstrakte Geldstrafen."

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Früher hätten Feuerwehrleute sich bei Unfall-Einsätzen darauf konzentrieren können, Opfer aus Wracks zu befreien. Heute müssten sie gleichzeitig Opfer retten und Gaffer fernhalten. An dem Verhalten hätten auch Gesetzesreformen der vergangenen Jahre nichts geändert, die etwa das Fotografieren oder Filmen von Toten unter Strafe gestellt haben.

Geld- oder Freiheitsstrafe möglich

Gaffer, die Verletzte und verunglückte Fahrzeuge fotografieren oder filmen, müssen derzeit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder mit einer Geldstrafe rechnen. Es ist dabei egal, ob die Aufnahmen weitergegeben oder veröffentlicht werden. Was zählt, ist allein die Anfertigung, die laut Strafgesetzbuch "die Hilflosigkeit einer anderen Person zur Schau stellt". Außerdem wird auch das Fotografieren und Filmen von Toten sanktioniert, ebenfalls mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder einer Geldstrafe. Ein Gesetz dazu ist 2021 in Kraft getreten. Der ADAC hat immer wieder gefordert, verstorbene Personen besser vor bloßstellenden Fotos und Videos zu schützen.

Gaffern fehlt oft das Bewusstsein, was sie falsch machen. ADAC-Verkehrspsychologe Ulrich Chiellino erklärte das so: "Vielen Schaulustigen fehlt das Situationsbewusstsein völlig. Sie sehen nicht, welche Verantwortung für Menschen in Not aktiv zu übernehmen ist. Es entsteht stattdessen der Eindruck, das außergewöhnliche Ereignis passiv verfolgen zu können." Ein Einfühlungsvermögen sei nicht vorhanden, und auch kein Verständnis für die angespannten Rettungskräfte. "Dabei sollten diese vielmehr bestmöglich unterstützt werden – sei es durch gezielte Hilfe bei Aufforderung oder eben dadurch, die Rettungskräfte nicht zu behindern", so die ADAC-Expertin.

Verwendete Quellen

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