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Migräne: Das Wetter steigt zu Kopf


Wetter und Gesundheit
Wetter steigt zu Kopf

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 2 Min.
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Das Wetter kann das Risiko für Kopfschmerzen erhöhen. Ein Mediziner aus den USA hat diese weit verbreitete Vermutung jetzt wissenschaftlich bestätigt.

Fast jeder kennt die Situation: Die Tante oder der Freund klagt über Migräne. Der Schuldige an den hämmernden Kopfschmerzen ist dann oft schnell ausgemacht: Das Wetter. Viele Menschen sind fest davon überzeugt, "wetterfühlig" zu sein. Und ebenso viele können darüber nur den Kopf schütteln. Wetterfühligkeit - ist das alles Hokuspokus? Nein, sagt Kenneth Mukamal, Mediziner aus Boston (USA). Der Wissenschaftler hat jetzt einen Zusammenhang zwischen Wetterphänomenen und Kopfschmerzen nachgewiesen, wie die Zeitschrift Neurology berichtet.

Der Wetterfühligkeit auf den Grund gegangen

Weltweit leiden zehn bis 15 Prozent aller Frauen und Männer an Migräne. In Deutschland wird die Zahl der Betroffenen auf über acht Millionen geschätzt. Dass das Wetter eine Migräne auslösen kann, ist schon lange verbreitete Volksmeinung. "Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck sind die häufigsten Ursachen, die Menschen für ihre Kopfschmerzen angeben", so Kenneth Mukamal. Der Mediziner wollte aber wissen, was wirklich dahinter steckt. Er führte eine groß angelegte Studie durch, mehr als sieben Jahre dauerte die Arbeit. Zwischen 2000 und 2007 untersuchte seine Forschungsgruppe tausende Kopfschmerzpatienten. Die Wissenschaftler analysierten außerdem Wetterdaten - an den Tagen, an denen die Patienten im Krankenhaus erschienen waren, aber auch im Zeitraum davor. So konnten sie Schlüsse über mögliche Zusammenhänge ziehen.

Luftdruck sinkt - Kopfschmerzrisiko steigt

Das Ergebnis: Änderungen von Temperatur und Luftdruck machen sich durch Kopfschmerzen bemerkbar. Steigt die Lufttemperatur, klagen mehr Menschen über Migräne. Ähnlich ist es beim Luftdruck. Wenn das Barometer fällt, steigt das Risiko für Kopfschmerzen.

Stabile Wetterlage schont den Kopf

Der Mediziner Christian Wöber von der Universitätsklinik für Neurologie in Wien kann diese Ergebnisse bestätigen: "Das deckt sich mit unseren eigenen Studien", sagte Wöber gegenüber wetter.info. Das Wetter kann sogar einen positiven Einfluss haben. Allgemein gilt: Ist die Wetterlage stabil, ist das Risiko für Kopfschmerzen geringer. "Das fällt den Menschen nur nicht so leicht auf, die negative Erfahrung bleibt besser in Erinnerung", erklärt der Wiener Arzt.

Kopfschmerz durch Klimawandel?

Die Befürchtung der Bostoner Wissenschaftler, durch den Klimawandel könnte auch das Kopfschmerzrisiko steigen, kann Christian Wöber allerdings nicht teilen. "Das ist pure Spekulation", so der Kopfschmerzexperte. In wärmeren Ländern sei das Risiko nicht höher als in Europa, daher habe auch der Klimawandel wahrscheinlich keine Auswirkungen.

Quelle: wetter.info, mj

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