Nordpol Warmer Januar lässt Arktis-Eis schrumpfen
Das Meereis rund um den Nordpol ist erneut stark zurückgegangen. Die Satellitenmessungen ergaben im Januar den viertniedrigsten Wert bei der Eisbedeckung für diesen Monat seit Beginn der Beobachtungen 1979.
Sogar die sehr weit im Nordosten gelegene Karasee sei stellenweise eisfrei, was zu dieser Jahreszeit außergewöhnlich sei, sagte der Meereisphysiker des Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven, Professor Rüdiger Gerdes. "Es sind wirklich Gebiete eisfrei, die im langjährigen Mittel gesehen normalerweise bedeckt sind." Damit reihe sich der Januar 2012 in den Trend der vergangenen Winter ein, in denen die Eisfläche in der Arktis vergleichsweise gering gewesen sei.
"In der gesamten Arktis sind wir Mitte Februar bei etwas über 14 Millionen Quadratkilometern", erklärte Gerdes. Das seien etwa 1,5 Millionen Quadratkilometer weniger als Anfang der 1980er Jahre.
Regen statt Schnee
Auch in den vergangen Wochen, als es in Deutschland eiskalt war, hatten Gebiete in der Nordpolarregion ungewöhnlich hohe Temperaturen. Die nördlich von Skandinavien liegende Inselgruppe Spitzbergen meldete Regenrekorde.
Die Eisfläche am Nordpol schwankt im Jahresverlauf und erreicht in der Regel im September ihre geringste Ausdehnung. Im gesamten Jahresdurchschnitt gesehen, geht sie jedoch langfristig zurück.