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Unwetterzentrale warnt vor Orkan Xaver: "Nicht nach draußen gehen"


Sturmflut, Orkan, Schnee
Unwetterexperten: "Nicht mehr nach draußen gehen"

Von wetter-info
Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 3 Min.
Hohe Wellen brechen an die Nordseeküste bei DagebüllVergrößern des BildesHohe Wellen brechen an die Nordseeküste bei Dagebüll (Quelle: Archivbild: imago/caro)
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Die Unwetterzentrale warnt vor einem sehr schweren Orkan über weiten Teilen Deutschlands: "Ab Donnerstagmittag würde ich im Norden nicht mehr vor die Haustür gehen", sagt Meteorologe Fabian Ruhnau. Die Experten vergleichen die brisante Wetterlage mit der von 1962, als eine verheerende Sturmflut über die Nordseeküste hereinbrach. "Heute sind die Deiche viel stärker", beruhigt Ruhnau. Aber der Wind macht den Meteorologen Sorgen.

Bereits am Vormittag geht es an der Nordsee los: Die ersten schweren Sturmböen fegen vom Wasser an die Küste und über die Inseln. Um die Mittagszeit sind schon Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Niedersachsen betroffen. Zum Nachmittag hin nimmt der Sturm immer weiter zu - im Norden drohen dann verbreitet Böen in voller Orkanstärke.

Ruhnau rechnet zum Abend entsprechend mit Windgeschwindigkeiten von knapp 120 Kilometern pro Stunde, an den Küsten und im küstennahen Binnenland sogar mit 150 oder deutlich mehr.

Draußen herrscht Lebensgefahr

"Etwa ab 120 km/h herrscht draußen Lebensgefahr", warnt Ruhnau. Nicht befestigte Gegenstände könnten zu tödlichen Geschossen werden. "Das ist besonders in der Vorweihnachtszeit mit dem vielen Lichterschmuck ein großes Problem", warnt der Meteorologe.

Bis nach Berlin und in den Norden Sachsen-Anhalts rechnen die Unwetterexperten mit schweren Sturmböen (Windstärke 9) oder vereinzelt orkanartige Sturmböen (Windstärke 10). Grundsätzlich gilt: Mit jedem Kilometer Richtung Norden wird's schlimmer.

Sturm erreicht den Süden

Der Höhepunkt des Orkans wird in der Nacht zum Freitag erreicht. Der Sturm kommt dann bis ganz in den Süden voran. Noch in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Sachsen weht es mit Windstärke 8 bis 9. Gefährlich ist es generell auch in den Mittelgebirgen.

In der Nacht wird es auch an anderer Stelle brenzlig: Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) stellt sich auf eine oder sogar mehrere Sturmfluten an der Nordseeküste ein.

Schwere Sturmflut an der Nordsee

Nach derzeitigem Stand werde mit etwa 2,5 Metern über dem mittleren Hochwasser gerechnet - damit ist die Grenze zu einer schweren Sturmflut überschritten. Aus dem Kieler Umweltministerium heißt es, erst bei Wasserständen von 3,5 Metern seien die Deiche in Gefahr.

"Sorgen macht uns die Sturmflut eher für die sandigen Küsten", erläuterte Dietmar Wienholdt von der Kieler Abteilung Küstenschutz . Hier sei mit erheblichen Sandverlusten zu rechnen. "Die Halligen werden wieder Land unter melden - je nach Höhe der Sturmflut."

Insgesamt sei Schleswig-Holstein gut gerüstet, sagte Wienholdt. "Die Deiche sind wintersicher. Sie werden auch ohne Probleme eine Sturmflut wie 1962 oder 1976 überstehen."

Sturmhochwasser an der Ostsee

In der Nacht ist auch die Ostsee schwer betroffen: "Hier sprechen wir aber nicht von einer Sturmflut sondern von einem Sturmhochwasser", erklärt Ruhnau. Vor allem die Gebiete, die voll im Seewind liegen trifft es hart: Fehmarn und Vorpommern. Auch dort rechnen die Unwetterexperten mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 Kilometern pro Stunde.

Am Freitag beruhigt sich die Sturmlage in der Südwesthälfte, der Norden und Osten liegen aber weiter unter dem Sturmfeld des Orkans. Verbreitet sind Sturmböen unterwegs, im Nordwesten orkanartige Böen. Erst am Abend wird der Wind langsam schwächer.

Starke Schneefälle im ganzen Land

Neben dem Sturm rechnet Ruhnau mit einem weiteren Problem: Hinter dem Orkan strömt höhenkalte Luft aus der Arktis und feuchte Luft in tieferen Schichten nach Deutschland. Die Folge sind teils kräftige und auch länger anhaltende Schneefälle. Im Stau der Alpen kommen zehn bis 20 Zentimeter Neuschnee bis in die tiefsten Lagen zusammen.

Autofahrer aufgepasst: In den Mittelgebirgen wird es ab etwa 300 Metern richtig winterlich, mit bis zu 15 Zentimetern Neuschnee. Im Sturm drohen zudem hohe Verwehungen. Das betrifft zum Beispiel die Sauerlandlinie.

In Schauerstaffeln rutschen die Temperaturen auch im norddeutschen Flachland in Richtung Null-Grad-Grenze, und der Schnee bleibt dann zumindest kurzzeitig liegen. "Ein nachhaltiger Wintereinbruch bis in die Tiefen ist das aber noch nicht", so Ruhnau.

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