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"SpaceShipTwo"-Unfall: Entriegelungshebel zu früh aktiviert


Erste Hinweise nach "SpaceShipTwo"-Unglück
Entriegelungshebel zu früh aktiviert

Von afp
Aktualisiert am 03.11.2014Lesedauer: 2 Min.
Der Testflug von "SpaceShipTwo" endet im Fiasko. Trotzdem soll es weitergehen.Vergrößern des BildesDer Testflug von "SpaceShipTwo" endet im Fiasko. Trotzdem soll es weitergehen. (Quelle: Reuters-bilder)
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Nach dem Absturz des privaten Raumschiffs "SpaceShipTwo" haben Ermittler erste Hinweise auf Unregelmäßigkeiten gefunden. Einer der Piloten habe einen Entriegelungshebel für einen Brems-Mechanismus im Heck zu früh betätigt, sagte der Leiter der US-Verkehrssicherheitsbehörde (NTSB), Christopher Hart. Er könne jedoch nicht sagen, ob dies die Ursache für das Unglück sei, schränkte Hart ein: "Uns stehen noch Monate und Monate der Ursachenforschung bevor".

Kameraaufnahmen aus dem Cockpit zeigten, dass der Co-Pilot den Entriegelungshebel betätigt habe, als das Raumschiff eine Geschwindigkeit von etwa 1,0 Mach erreicht habe, sagte Hart weiter. Allerdings hätte der Hebel erst bei 1,4 Mach umgelegt werden dürfen.

Inzwischen wurden fast alle wichtigen Teile der Raumfähre gefunden. Dabei habe sich herausgestellt, dass die Tanks und das Raketentriebwerk intakt gewesen seien.

Raketenexpertin sieht Ursache in explosivem Brennstoff

"SpaceShipTwo" war am Freitag bei einem Testflug über der kalifornischen Mojave-Wüste auseinandergebrochen und zu Boden gestürzt. Der Pilot konnte sich retten, sein Co-Pilot aber kam ums Leben. Das Unternehmen Virgin Galactic des britischen Milliardärs Richard Branson wollte das Raumschiff für den Weltraum-Tourismus einsetzen, hunderte Interessierte hatten bereits eine Reise reserviert.

Die Raketenexpertin Carolynne Campbell von der Internationalen Vereinigung zur Förderung der Raumfahrtsicherheit warf Virgin Galactic am Sonntag vor, alle Warnungen über die Gefährlichkeit des eingesetzten Brennstoffs in den Wind geschlagen zu haben. Sie habe bereits 2009 und später nochmals telefonisch auf die Gefahren hingewiesen, doch leider sei sie nicht gehört worden, sagte Campbell der Nachrichtenagentur AFP.

"Leute, die keine Ahnung haben"

Branson hatte sich bereits im Vorfeld gegen derartige Spekulationen verwahrt. Er fände es "ein wenig unverantwortlich", dass sich noch vor den Ermittlern der NTSB "Leute zu Wort melden, die keine Ahnung haben", sagte er am Samstag. Der Vorstand von Virgin Galactic, George Whitesides, erklärte, Meinungsverschiedenheiten zur richtigen Technik seien in der Raumfahrt üblich: Jede Gruppe bevorzuge andere Technologien, sagte er der "Financial Times" vom Sonntag.

Für den Raketenantrieb soll Distickstoffoxid sowie eine neue Komponente auf Polyamidbasis verwendet worden sein, die am Freitag erstmals für einen Testflug eingesetzt worden war.

Das Unglück ist ein enormer Rückschlag für die kommerzielle Raumfahrt. Virgin Galactic war bislang führend im Bereich des Weltraumtourismus. Laut einem Experten wird sich der Start der ersten Touristen nun voraussichtlich um Jahre verzögern.

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