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Germanwings-Absturz: Bergung der Leichen in den Alpen hat begonnen


Germanwings-Absturz
Bergung der Leichen hat begonnen

Von dpa, t-online, afp
25.03.2015Lesedauer: 3 Min.
Rettungskräfte haben mit der Unterstützung von Helikoptern die ersten Leichen geborgen.Vergrößern des BildesRettungskräfte haben mit der Unterstützung von Helikoptern die ersten Leichen geborgen. (Quelle: Reuters-bilder)
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Auch einen Tag nach dem Absturz eines Germanwings-Airbus in den französischen Alpen mit 150 Menschen an Bord bleibt die Ursache unklar. Die Ermittler gehen weiter allen Möglichkeiten nach. Spekulationen kreisten vor allem um technische Probleme. Rettungskräfte haben die ersten Leichen geborgen.

Am Abend hat Informationen der Zeitung "Le Figaro" zufolge die Bergung der Leichen begonnen. Ehe die Suche gegen 20 Uhr eingestellt wurde, konnten mit Hilfe von Helikoptern die sterblichen Überreste einiger Passagiere ausgeflogen werden. Die Identifizierung gestaltet sich als schwierig, weshalb ein Experten-Team von Interpol Unterstützung leisten wird. Das gab Interpol-Chef Jürgen Stock bekannt.

Hoffnungen setzen die Experten auf die Flugschreiber, von denen einer bereits gefunden wurde. Die gefundene Blackbox sei auswertbar, es seien Stimmen im Cockpit und Geräusche zu hören, sagte der Chef der französischen Luftfahrtermittlungsbehörde BEA, Rémi Jouty. Es gebe aber noch "keinerlei Erklärung" für die Ursache des Absturzes.

Rätselhaft ist bislang vor allem, warum die Maschine am Dienstag um 10.45 Uhr in einen Sinkflug ging, nachdem sie gerade erst ihre Reiseflughöhe erreicht hatte. Die Piloten des Airbus A320 setzten keinen Notruf ab. Um 10.53 Uhr verlor die Flugsicherung den Kontakt zu dem Flugzeug.

Acht entscheidende Minuten

Was in diesen acht Minuten geschah, lässt Raum für viele Spekulationen. Die Mutmaßungen drehen sich etwa um einen möglichen Druckabfall und die Frage, ob die Sauerstoffmasken der Piloten möglicherweise nicht funktionierten. Die Piloten könnten vielleicht bewusstlos geworden sein.

Es kursieren außerdem Mutmaßungen über ein eingerissenes Cockpit-Fenster. Die Piloten könnten dadurch möglicherweise erfroren oder erstickt sein, heißt es.

Ein Notruf muss allerdings grundsätzlich nicht sofort erfolgen. Dem Sprecher der Pilotenvereinigung Cockpit, Jörg Handwerg, zufolge gibt es "drei goldene Regeln" in Notsituationen: "Fliege das Flugzeug, navigiere das Flugzeug - und ganz am Schluss kommt die Kommunikation", sagte Handwerg im ARD-"Morgenmagazin".

Routinecheck kurz vor der Katastrophe

Kurz nach dem Unglück war auch an einen Fall aus dem November vergangenen Jahres erinnert worden, bei dem der Bordcomputer eines Lufthansa-Airbus von vereisten Sensoren mit falschen Daten versorgt worden war und deshalb die Maschine auf dem Weg von Bilbao nach München in den Sinkflug schickte.

Die Piloten konnten den Absturz verhindern, indem sie den Bordcomputer ausschalteten. Bei der Unglücksmaschine vom Dienstag war auf diesen Fehler laut Germanwings aber bereits reagiert worden. Die Maschine war noch am Montag, also einen Tag vor der Katastrophe, einem Routinecheck unterzogen worden.

Keine Explosion vor dem Aufprall

Auch ein Pilotenfehler kann nicht ausgeschlossen werden. Im Cockpit saß aber laut Germanwings ein sehr erfahrener Flugkapitän, der seit über zehn Jahren für Lufthansa und Germanwings geflogen war und auf dem Unglücksmodell mehr als 6000 Flugstunden absolviert hatte.

Auf einen Anschlag gibt es nach Angaben von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) "keine belastbaren Hinweise". Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve sagte dem Sender RTL, die Möglichkeit eines Terroranschlags sei "nicht vorrangig". Die Überreste des abgestürzten Airbus A320 seien überwiegend auf eineinhalb Hektar konzentriert, berichtete der Minister: "Das ist sicher ein großes Gebiet, weil der Aufprall stark war, aber das zeigt, dass das Flugzeug wahrscheinlich nicht explodiert ist." Diese Vermutung bestätigte am Abend BEA-Chef Jouty. Vor dem Aufprall des Flugzeugs habe es keine Explosion gegeben.

"Struktureller" Fehler nicht ausgeschlossen

Die Wetterlage wurde von Anfang an nicht als möglicher Grund genannt. Zum Zeitpunkt des Absturzes des Airbus A320 war der Himmel am Unglücksort in den südlichen Alpen sogar "völlig unbedeckt". Es war zudem praktisch windstill.

Nicht das Alter einer Maschine entscheidet in erster Linie über deren Sicherheit. Alles hängt von der Wartung ab. Der fast 25 Jahre alte Unglücks-Airbus war laut Germanwings im Sommer 2013 einer umfassenden Wartung unterzogen worden. Experten heben aber hervor, dass ein "struktureller" Fehler nicht ausgeschlossen sei: Ein bestimmtes Teil könnte nach zehntausenden Flugstunden plötzlich eine Schwäche aufweisen.

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