Tragödie in Japan Elf Menschen sterben bei Feuer in japanischem Obdachlosenheim

Bei einem Feuer in einer Obdachlosenunterkunft im Norden Japans sind elf Bewohner gestorben, nur fünf Menschen überlebten den Brand.
Drei Frauen und acht Männer sind bei dem Feuer in dem Obdachlosenheim in der japanischen Stadt Sapporo ums Leben gekommen. Japanische Medien berichteten, dass die Feuerwehr fünf der Bewohner aus dem brennenden Holzgebäude retten konnte.
Das dreigeschossige Gebäude in einer Wohngegend von Sapporo war in der Nacht zu Donnerstag (Ortszeit) aus zunächst ungeklärter Ursache in Brand geraten. Eine lokale Hilfsorganisation, die sich um veramte und obdachlose Menschen kümmert, hatte die Unterkunft betrieben. Das Feuer wütete auf rund 400 Quadratmetern. Laut Augenzeugen schossen die Flammen bis zu 20 Meter hoch in den nächtlichen Winterhimmel. Erst am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit) konnte die Feuerwehr den Brand löschen.
Ölöfen und Reismatten könnten den Brand ausgelöst haben
Die zwischen 40 und 80 Jahre alten Bewohner hatten in der umgebauten ehemaligen Herberge vorübergehend eine Bleibe gefunden. Berichten zufolge verfügten die einzelnen Zimmer über Ölöfen, die viele Japaner zum Heizen verwenden. Teils waren die Zimmer mit traditionellen Tatami-Reisstrohmatten ausgelegt. Das Haus war über 50 Jahre alt - ein hohes Alter für japanische Gebäude.
In dem Gebäude gab es weder Sprinkleranlagen noch Brandschutztüren. Das sei aber auch nicht vorgeschrieben gewesen, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Jiji unter Berufung auf die Feuerwehr. Auf mehreren Stockwerken des Gebäudes soll es immerhin Feuerlöscher gegeben haben. Die Feuerwehr gab an, das Haus vor knapp zwei Jahren überprüft zu haben, ohne Verstöße gegen Vorschriften festgestellt zu haben.
Quelle:
- dpa