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HomePanoramaKolumne - Michaela Koschak

Wetter in Deutschland: Hitze kehrt zurück – aber wie lange noch?


Die Hitze kehrt zurück
Der Sommer ist wieder da – doch wie lange noch?

Von Michaela Koschak

Aktualisiert am 24.08.2019Lesedauer: 3 Min.
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Sonnenhungrige genießen das Sommerwetter an der Außenalster in Hamburg: Auch im September sind noch warme Tage zu erwarten. (Archivbild)Vergrößern des Bildes
Sonnenhungrige genießen das Sommerwetter an der Außenalster in Hamburg: Auch im September sind noch warme Tage zu erwarten. (Archivbild) (Quelle: Lars Berg/imago-images-bilder)

Eigentlich steht der Herbst schon vor der Tür – doch plötzlich ist der Sommer zurück: Es wird wieder heiß. Weshalb das so ungewöhnlich ist und was danach kommt, erklärt unsere Wetterexpertin Michaela Koschak.

Was für ein Wetterchen: Sonne von morgens bis abends, strahlend blauer Himmel, kaum eine Wolke und auch kein störender Wind, nachts angenehme Kühle und am Tage Flipflop-Temperaturen. Deutschland erstrahlt ab heute im Zeichen von "Corina". Das ist der aktuelle Azorenhochableger, der sich bis mindestens Mitte nächster Woche über unsere Köpfe legt und für traumhaftes Spätsommerwetter sorgen wird.

Dem einen oder anderen wird es wahrscheinlich wieder zu heiß werden: Knapp 35 Grad Celsius kann es am Wochenende und zu Beginn der nächsten Woche am Rhein geben, auch viele andere Orte in Deutschland werden wieder die 30 Grad-Marke knacken. Wer es etwas kühler mag, muss an die See oder in die Berge.

Aber morgens und abends merkt man, dass der Herbst nicht mehr weit ist: Dann riecht es schon nach Laub und Nebelschwaden, dicke Tautropfen liegen auf den Wiesen. Die kühlere Jahreszeit klopft an.

Die hohen Temperaturen sind eigentlich unmöglich

Aus meteorologischer Sicht ist das am Himmel langweilig aussehende Wetter trotzdem spannend, denn die Temperaturen, die uns erwarten, sind sehr ungewöhnlich für Ende August. Man könnte sogar sagen: Das, was am Nachmittag auf dem Thermometer stehen wird, ist theoretisch gar nicht möglich.

Michaela Koschakcoremedia:///cap/blob/content/86080564#data ist Wetter- und Klimaexpertin und kennt sich mit der Atmosphäre bestens aus. Wenn Sie manchmal unsicher sind, was es mit der Klimakrise und dem Wetter auf sich hat, lesen Sie die Kolumne unserer Diplom-Meteorologin. Je mehr Sie zum Thema wissen, desto weniger verfallen Sie in Panik und desto bewusster und schonender gehen Sie mit der Umwelt um.

Bereits Ende Juni gab es eine außergewöhnliche Hitze, die Rekordtemperaturen brachte. Sie trat früher als gewöhnlich auf. Schon da kratzten wir Fachleute uns am Kopf und wunderten uns darüber, wie warm es Ende Juni sein kann. Gleich danach im Juli kam die nächste Hitzewelle mit Rekordtemperaturen von über 40 Grad – und nun folgen diese recht spät auftretenden hohen Temperaturen. Der Sommer 2019 überrascht auch uns Meteorologen immer wieder.


Ganz außergewöhnlich sind die Temperaturen der nächsten Tage aber nicht: Schon 2015 und 2016 erreichte uns Ende August ausgesprochen heiße Luft, die neue Rekorde von 35 bis 36 Grad aufstellte. Auch wenn in den nächsten Tagen keine weiteren Rekorde purzeln werden, lässt der Klimawandel mal wieder grüßen. Wobei ich betonen möchte, dass ein heißer Tag im August keine Klimakatastrophe macht: Es ist die Häufung solcher Ereignisse. Und genau die lässt sich in diesem und in den letzten Jahren eindeutig beobachten.

Die Tage sind schon kürzer, die Hitzephasen auch

Es sollte also endlich mehr passieren – in der Politik im Großen und bei jedem von uns im Kleinen, um die Erderwärmung einzudämmen. Diejenigen, die die Hitze nicht so gut vertragen, können im August trotzdem mit etwas Erleichterung rechnen: Da die Tage kürzer werden und uns lange, kühle Nächte erwarten, ist insgesamt mit weniger schweißtreibenden Stunden zu rechnen.

In den letzten beiden Jahren begann der Sommer im April, 2018 endete er gefühlt im Oktober – obwohl es auch milde, schöne Tage gab. Nun wollen bestimmt viele wissen, wie das in diesem Jahr aussehen wird. Leider bin ich "nur" Meteorologin und keine Hellseherin, insofern kann ich Ihnen keine verbindliche Antwort geben. Aber es wird sicher im September, vielleicht auch im Oktober, noch einige schöne, angenehm temperierte Altweibersommertage geben. Ob wir dann noch mal die 30 Grad-Marke knacken, das weiß heute noch niemand. Auch ich nicht.


Klar ist: Genießen Sie die nächsten Tage – der Sonnenschein produziert Glückshormone ohne Ende. Denken Sie an eine Jacke für morgens und abends, aber vergessen Sie auch Sonnencreme und -brille nicht. Über den Bergen sind in den nächsten Tagen vereinzelte Hitzegewitter möglich, sonst kann der Regenschirm zu Hause bleiben. Eine Gefahr birgt das schöne Wetter aber leider: Gebietsweise steigt das Risiko für Waldbrände wieder deutlich an.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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