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Dammbruch in Brasilien: Fünf TÜV-Mitarbeiter wegen Mordes angeklagt


Dammbruch in Brasilien
Fünf TÜV-Mitarbeiter wegen Mordes angeklagt

Von reuters
22.01.2020Lesedauer: 2 Min.
Unglück in Brasilien: Nach dem Dammbruch suchen Rettungsmannschaften im giftigen Schlamm nach Opfern.Vergrößern des BildesUnglück in Brasilien: Nach dem Dammbruch suchen Rettungsmannschaften im giftigen Schlamm nach Opfern. (Quelle: Rodney Costa/dpa-bilder)
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Vor bald einem Jahr starben in Brasilien über 250 Menschen bei einem Dammbruch. Jetzt wurden auch Mitarbeiter des TÜV-Süd wegen Mordes angeklagt. Hatten sie die Gefahr vertuscht?

Fünf Mitarbeiter des TÜV Süd müssen sich in Brasilien wegen eines tödlichen Dammbruchs vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft hat Mordanklage gegen den ehemaligen Chef des Bergbaukonzerns Vale, Fabio Schvartsman, und zehn seiner Mitarbeiter erhoben, aber auch gegen Beschäftigte der Münchner Prüforganisation, die dem Damm wenige Monate vor der Katastrophe ausreichende Stabilität attestiert hatten. Das geht aus der Reuters vorliegenden Anklageschrift hervor.

Zudem müssen sich Vale und der TÜV Süd demnach wegen Umweltdelikten vor Gericht verantworten. Bei dem Dammrutsch unterhalb der Eisenerz-Mine in Brumadinho im Bundesstaat Minas Gerais waren vor fast einem Jahr mehr als 250 Menschen ums Leben gekommen.

Vorwurf der systematischen und absichtlichen Vertuschung

Die Anklagebehörde wirft den Unternehmen vor, in den Jahren vor dem Dammbruch Informationen über sicherheitsrelevante Themen rund um den Damm systematisch und absichtlich vertuscht zu haben. "Vale hat mit Unterstützung des TÜV Süd eine große Menge technischer Informationen über verschiedene von Vale betriebene Dämme produziert, denen intern (...) ein unakzeptables Risikoprofil attestiert wurde", erklärte Staatsanwalt William Garcia Pinto Coelho.

Vale wies den Vorwurf eines absichtlichen Fehlverhaltens von sich. Es sei zu früh für Schuldzuweisungen. Ein Sprecher von Schvartsman, der nach der Katastrophe als Vale-Chef zurückgetreten war, sagte, ein Bericht der brasilianischen Bundespolizeibehörde über den Dammbruch werde erst im Juni erwartet.

Auch der TÜV Süd betonte, dass die Ursache für den Dammbruch noch nicht feststehe. Das Unternehmen hatte den Staudamm noch im September 2018 untersucht – vier Monate, bevor er durchnässt brach und eine riesige Schlammlawine auslöste. TÜV-Süd-Chef Axel Stepken hatte in einem Reuters-Interview Vorwürfe gegen sein Unternehmen zurückgewiesen: "Der Betreiber ist verantwortlich für den Damm. Das ist Vale." Der TÜV Süd habe dem Unternehmen auch Handlungsempfehlungen für den Umgang mit dem Damm gegeben – etwa ein Verbot von Sprengungen und Arbeiten mit schwerem Gerät. Ob sich Vale daran gehalten habe, wisse man noch nicht.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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