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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Newsblog zur Hitzewelle Trotz Extremhitze: In dieser Schule läuft die Heizung auf Hochtouren
Deutschland wird von einer Hitzewelle erfasst. Am Mittwoch drohen neue Temperaturrekorde. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Kölner Schule: Heizung läuft auf Anschlag
In der sommerlichen Hitzewelle wird einem Kölner Gymnasium noch zusätzlich eingeheizt: In mehreren Räumen lässt sich die Heizung nicht abschalten und läuft auch jetzt auf vollen Touren. Insgesamt 64 Thermostate und Heizkörperventile in rund 30 Klassenräumen seien defekt und müssten ausgetauscht werden, teilte die Stadt Köln auf Anfrage mit. Zuvor hatte die "Kölnische Rundschau" berichtet.
"Es ist natürlich absurd, dass wir hitzefrei geben und selbst mitheizen", sagte Siegfried Feldmar, Schulleiter des Hölderlin-Gymnasiums, der "Kölnischen Rundschau". "Wir können es uns gar nicht erlauben, auf die Räume zu verzichten." Er hoffe, dass die Verwaltung das Problem in den Griff bekomme.
Neuer Hitzerekord in Deutschland? DWD gibt Einschätzung ab
Wird am heutigen Mittwoch der deutsche Hitzerekord von 41,2 Grad aus dem Juli 2019 gebrochen? Der Deutsche Wetterdienst hat eine klare Einschätzung: "Das würde uns sehr wundern. Wir gehen nicht davon aus, dass der deutsche Hitzerekord heute geknackt wird", sagte ein DWD-Sprecher t-online. Gut möglich sei es hingegen, dass einzelne Orte mehr als 40 Grad erreichen. Schwerpunkt ist laut dem Sprecher Südwestdeutschland, etwa Franken und das Rhein-Main-Gebiet.
Zwei Tote bei Hitzewelle in Frankreich
Bei der aktuellen Hitzewelle in Frankreich sind zwei Menschen wegen hitzebedingten Beschwerden ums Leben gekommen. Dies teilte die französische Umweltministerin Agnès Pannier-Runacher mit. Mehr als 300 Menschen seien von Rettungskräften notversorgt worden. Erst am Morgen waren aus Spanien zwei Tote bei Waldbränden gemeldet worden.
Hitzewelle: Schon über 30 Grad am Morgen
Deutschland steht der vorerst heißeste Tag des Jahres bevor. Fällt der Allzeit-Rekord von 41,2 Grad, der im Juli 2019 in Nordrhein-Westfalen aufgestellt wurde? Ein Ort in Deutschland hat am Mittwoch bereits um 9 Uhr die 30-Grad-Marke geknackt. Hier sehen Sie die aktuell heißesten Orte in Deutschland.
Betonplatten türmen sich auf: Autobahn nur einspurig befahrbar
Auf der A29 in Niedersachsen löst die Hitze Probleme aus: Laut ADAC ist wegen "Straßenschäden" eine Spur zwischen Wardenburg und Großenkneten gesperrt, die verbleibende Spur ist zusätzlich verengt. Laut Medienberichten hat die Extremhitze die Schäden ausgelöst. Wie "Bild" berichtet, haben sich die Betonplatten auf dem Standstreifen massiv verschoben und aufgetürmt. Eine Polizeisprecherin in Oldenburg sagte dem Lokalmagazin "buten un binnen", an mehreren weiteren Stellen der Autobahn sei der Asphalt regelrecht geschmolzen.
Hagelchaos am Bodensee
Neben der Hitze drohen Deutschland am Mittwoch zunehmend unwetterartige Gewitter: Der kleine Ort Sipplingen verwandelte sich binnen Minuten in eine Winterlandschaft. Hier sehen Sie den Grund für das Extremwetter.
Klimakrise gerät in den Hintergrund
Während die Hitzewelle am Mittwoch ihren Höhepunkt in Deutschland erreicht, ist das Thema "Klimawandel" in der Politik in den Hintergrund gerückt. Allerdings, schreibt Florian Harms im aktuellen Tagesanbruch, verändert die Klimakrise die Welt schneller, als viele Leute es wahrhaben wollen. Hier lesen Sie, warum.
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Waldbrände in Spanien: Feuerwehr birgt zwei Leichen
Bei einem Waldbrand in Spanien sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Die beiden Leichen seien am Dienstag bei Löscharbeiten nahe der Stadt Coscó in Katalonien entdeckt worden, teilte die Feuerwehr mit. In der Region waren fast gleichzeitig zwei Waldbrände ausgebrochen. Die Brandursache war zunächst unklar, aber die Feuerwehr verwies auf die derzeitige Hitze und Trockenheit sowie den starken Wind, der die Flammen angefacht habe.
Am Dienstag war in Katalonien ein zweijähriger Junge gestorben, der von seinen Eltern im Auto vergessen worden war, das mehrere Stunden in der prallen Sonne stand.
Höhepunkt der Hitzewelle – Temperaturen bis zu 40 Grad erwartet
Am Mittwoch wird in Deutschland der Höhepunkt der aktuellen Hitzewelle erreicht. Der Deutsche Wetterdienst erwartet am bislang heißesten Tag des Jahres örtlich bis zu 40 Grad Celsius, verbreitet ist mit 34 bis 38 Grad zu rechnen. Bereits am Dienstag stiegen die Temperaturen in Deutschland bis weit über die 30-Grad-Marke. Vielerorts gelten amtliche Warnungen vor Hitze oder extremer Hitze.
Temperaturen von mehr als 40 Grad sind in Deutschland selten. Der bislang höchste jemals offiziell gemessene Wert wurde nach Angaben des Wetterdiensts am 25. Juli 2019 mit 41,2 Grad an Messstationen in Tönisvorst und Duisburg in Nordrhein-Westfalen registriert. Derzeit ächzen weite Teile Europas unter einer Hitzewelle.
Ärzte fordern Strategie gegen Hitze
Angesichts der hohen Temperaturen in Deutschland hat die Bundesärztekammer die Politik zur Erstellung verbindlicher Strategien zum Hitzeschutz aufgerufen. "Was Deutschland dringend braucht, sind verbindliche Hitzeschutzpläne, klare Zuständigkeiten und gezielte Unterstützung für besonders gefährdete Menschen", sagte Ärztepräsident Klaus Reinhardt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vom Mittwoch. Besonders durch Hitze gefährdet seien Personen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen, Ältere, Schwangere, Kinder und Menschen, die keine kühlen Räume zur Verfügung hätten.
Die Mediziner stünden bereit, sagte er weiter und betonte: "Aber wir können das nicht allein leisten." Hitzeschutz beginne "nicht erst in Arztpraxen und Krankenhäusern, sondern in den Städten, Schulen, Unternehmen, Pflegeeinrichtungen – und in jedem Zuhause", sagte Reinhardt.
Bauministerin setzt auf Städte-Umgestaltung
Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD) drängt angesichts der Hitzewelle zur verstärkten Umgestaltung der Städte. "Wir müssen unsere Städte angesichts des Klimawandels fit für die Zukunft machen", sagte Hubertz dem RND. "Drückende Hitze und heiße Nächte bieten für alle kaum Luft zum Durchatmen und erschweren den Alltag – egal ob man auf der Baustelle, in der Kita oder im Pflegeheim arbeitet", führte die Ministerin aus.
Im Zuge dessen plädiert Hubertz für "mehr Grün und Parks, mehr Schatten, kühlere Ecken, hellere Häuserfassaden und nachhaltige Materialien wie Holz". Diese würden dabei helfen, die Temperaturen abzusenken. "Auch beim Umgestalten lassen wir die Städte bei der Hitzevorsorge nicht allein", sagte Hubertz. Klimaschutz und Klimaanpassung seien bei den Förderprogrammen für die Stadtentwicklung bereits Grundvoraussetzung. Bis 2029 seien die Mittel für die Städtebauförderung verdoppelt worden und kämen nun schrittweise auf 1,58 Milliarden Euro.
- Mit Material von verschiedenen Nachrichtenagenturen
- Eigene Recherche und eigene Berichterstattung