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RKI stellt regelmäßige Coronavirus-Pressebriefings ein


Trotz Warnung vor zweiter Welle
Robert Koch-Institut stellt regelmäßige Pressebriefings ein

Von dpa
Aktualisiert am 07.05.2020Lesedauer: 3 Min.
RKI-Präsident Lothar Wieler mit der Pressesprecherin und einer Gebärden-Dolmetscherin bei einem der Briefings: Künftig will das RKI nur noch zu bestimmten Anlässen Pressekonferenzen geben.Vergrößern des BildesRKI-Präsident Lothar Wieler mit der Pressesprecherin und einer Gebärden-Dolmetscherin bei einem der Briefings: Künftig will das RKI nur noch zu bestimmten Anlässen Pressekonferenzen geben. (Quelle: Christian Ditsch/imago-images-bilder)
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Seit Beginn des Coronavirus-Ausbruchs in Deutschland begleitet das Robert Koch-Institut die Entwicklung mit regelmäßigen Pressekonferenzen. Damit soll jetzt Schluss sein – zumindest vorerst. Doch die Pandemie ist noch längst nicht vorbei.

Das Robert Koch-Institut (RKI) stellt seine regelmäßigen Pressekonferenzen zur Corona-Pandemie vorerst ein. Man wolle die Briefings künftig anlassbezogen veranstalten, sagte RKI-Vizepräsident Lars Schaade in Berlin. Die Fallzahlen gingen glücklicherweise seit längerer Zeit zurück. Per Verteiler und auf der RKI-Webseite würden weiterhin Informationen bereitgestellt. "Wir stehen natürlich auch weiter für Presseanfragen zur Verfügung", so Schaade.

Die Entscheidung sei von der Institutsleitung getroffen worden, erklärte Schaade. Sollten die Fallzahlen wieder steigen, könne es auch wieder Briefings geben. Das RKI hatte sich zunächst täglich den Fragen von Medienvertretern gestellt. Zuletzt fanden die Briefings zweimal pro Woche statt. Mehrere Journalisten kritisierten die Entscheidung in einer Fragerunde und bei Twitter.

"Das kann noch Monate dauern"

Trotzdem sei die Pandemie nicht zu Ende, es gebe keinen Grund für eine Entwarnung, so Schaade: "Das kann noch Monate dauern." Er betonte angesichts der neuen Lockerungen die persönliche Verantwortung eines jeden Einzelnen in dieser Krise. "Wir sind nicht in Sicherheit mit dieser neuen Phase", sagte Vize-Chef Lars Schaade am Donnerstag. "Wir haben es selbst in der Hand, ob es eine zweite Welle geben wird." Am wichtigsten blieben Abstandsregeln, Hygiene und die Arbeit der Gesundheitsämter.

Schaade schloss auf Nachfrage eine zweite Ausbreitungswelle in Deutschland noch vor dem Herbst nicht aus, wenn die Abstands- und Hygieneregeln nicht befolgt werden. "Ja, das ist möglich, das kann sein", sagte Schaade und weiter: "Wir haben das alle selbst in der Hand, ob und wann es diese zweite Welle geben wird."

Maßgeblich sei, dass sich das menschliche Verhalten nicht soweit lockere, dass es wieder vermehrt zu Übertragungen komme. Er sei optimistisch, dass dies gelingen könne. "Die Warnschilder sind ja an allen Stellen aufgestellt worden", unterstrich Schaade unter Verweis auf Mahnungen der Politik und der Wissenschaftler, trotz aller Lockerungen der Einschränkungen weiter Abstand zu halten.

Das RKI geht davon aus, dass die Sterbequote steigen wird

Nach den Zahlen des Instituts steigt die Sterbequote im Zusammenhang mit Covid-19 in Deutschland weiter an. Mit 7.119 Menschen, die im Zusammenhang mit Corona starben, liegt sie nun bei 4,3 Prozent aller nachweislich infizierten Menschen. In der Pandemie sei mit einem weiteren Anstieg zu rechnen, sagte Schaade. Das liege vor allem an Ausbrüchen in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen. Das Durchschnittsalter der Gestorbenen liege bei 81 Jahren.

Im Moment steckt nach den RKI-Berechnungen ein Mensch weniger als einen weiteren an. Die so genannte Reproduktionszahl liegt bei 0,65. Den auf politischer Ebene beschlossenen Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche, der für jeden einzelnen Landkreis gilt, hält Schaade für "pragmatisch" und "grundsätzlich sinnvoll". Wichtig sei nun, auf Landesebene mit Augenmaß viele kleine und vorsichtige Schritte hin zu einer Öffnung zu wagen.

Mit den Lockerungen bleibe ein gewisses Risiko verbunden, sagte Schaade. Es sei aber legitim, diesen Versuch zu machen – und gesellschaftlich auch erforderlich. "Aber wir müssen wachsam sein und die Situation beobachten." Dazu sei auch ein häufiges Testen sinnvoll. Die Kapazität läge bundesweit bei mehr als 900.000 Tests pro Woche. Im Moment werde dieses Kontingent nicht ausgeschöpft.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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