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2.000 Neuinfektionen ĂŒberschritten â Höchster Wert seit April
Familienfeiern, Urlaubsreisen und eine Menge neuer Ansteckungen: Erstmals seit Ende April werden in der Corona-Krise in Deutschland wieder mehr als 2.000 Neuinfektionen an einem Tag gemeldet.
Die Zahl der tĂ€glich gemeldeten Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland hat die Schwelle von 2.000 ĂŒberschritten und den höchsten Wert seit Ende April erreicht. Die GesundheitsĂ€mter in Deutschland haben 2.034 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet (Datenstand 22.08. 0 Uhr), wie es am Samstagmorgen vom Robert Koch-Institut (RKI) hieĂ. Höher lag der Wert zuletzt am 25. April mit 2055 registrierten Neuinfektionen. Der Höhepunkt bei den tĂ€glich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende MĂ€rz/Anfang April bei mehr als 6.000 gelegen, danach waren die Werte deutlich gesunken. Seit Ende Juli steigt die Zahl der Nachweise wieder an.
Mehr Tests, mehr FĂ€lle
Direkte RĂŒckschlĂŒsse auf das Infektionsgeschehen lĂ€sst der aktuelle Anstieg bei den Fallzahlen allerdings nicht zu, da zuletzt auch die Zahl der durchgefĂŒhrten Tests immens stieg. Waren es nach RKI-Daten in der Kalenderwoche 31 vom 27. Juli bis 2. August noch rund 578.000 (ĂŒbermittelt von 165 Laboren), lag die Zahl zwei Wochen spĂ€ter schon bei mehr als 875.000 (ĂŒbermittelt von 181 Laboren). Die Werte können sich im Zuge von Nachmeldungen noch verĂ€ndern, zudem können Mehrfachtestungen einzelner Menschen enthalten sein.
In der Woche vom 20. bis 26. April hatte die Zahl der Tests bei rund 364.000 (ĂŒbermittelt von 178 Laboren) gelegen â also wesentlich niedriger als derzeit. Die Rate positiver Ergebnisse lag damals bei fĂŒnf Prozent, derzeit liegt sie bei knapp einem Prozent.
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Die steigenden Fallzahlen seien derzeit aber nicht nur mit dem vermehrten Testaufkommen zu erklĂ€ren, hatte das RKI vor einigen Tagen mitgeteilt. Bundesweit gebe es eine groĂe Anzahl kleinerer Ausbruchsgeschehen, die beispielsweise mit gröĂeren Feiern im Familien- und Freundeskreis in Verbindung stehen, heiĂt es im Lagebericht von Freitag (21.8.). Hinzu komme, dass Corona-FĂ€lle zu einem groĂen Anteil unter ReiserĂŒckkehrern, insbesondere in den jĂŒngeren Altersgruppen, identifiziert werden.
R-Werte sinken leicht
Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 232.082 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI meldete. Die Zahl der TodesfĂ€lle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9.267. Seit dem Vortag wurden sieben TodesfĂ€lle mehr gemeldet. Bis Samstagmorgen hatten etwa 206.600 Menschen die Infektion nach RKI-SchĂ€tzungen ĂŒberstanden.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-SchÀtzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Freitag bei 1,02 (Vortag: 1,04). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Zudem gibt das RKI einen sogenannten Sieben-Tage-R-Wert an. Er bezieht sich auf einen lÀngeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-SchÀtzungen lag dieser Wert nach Angaben von Freitag bei 1,12 (Vortag: 1,14). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.