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Brasilien erreicht Horror-Marke: Mehr als 3.000 Corona-Tote am Tag


Mehr als 3.000 Covid-Tote am Tag
Brasilien erreicht eine neue Horror-Marke

Von dpa
Aktualisiert am 24.03.2021Lesedauer: 2 Min.
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Brasilien erreicht Horror-Marke: Drohnenaufnahmen zeigen den größten Friedhof Lateinamerikas, auf dem viele weitere Gräber ausgehoben werden. (Quelle: t-online)
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Brasilien durchbricht eine Marke, die bisher nur die USA überschritten hatten. Präsident Jair Bolsonaro ruft unterdessen das Jahr der Impfung aus. Doch viele Brasilianer überzeugt das längst nicht mehr.

Als weltweit erst zweites Land hat Brasilien die Marke von 3.000 an einem Tag erfassten Corona-Toten durchbrochen. 3.251 Menschen starben nach Daten des Gesundheitsministeriums in Brasília vom Dienstagabend innerhalb von 24 Stunden. Bisher hatte diesen Wert nur die USA überschritten.

Insgesamt starben damit in Brasilien 298.676 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19. Neu infiziert haben sich 82.493 Menschen, womit die Zahl der Corona-Infizierten in dem größten Land Lateinamerikas auf mehr als 12,1 Millionen stieg. Nur in den USA sind die Zahlen noch höher. "Der düstere Rekord spiegelt die unkontrollierte Pandemie wider und hebt die brasilianische Tragödie auf eine neue Stufe", schrieb das Nachrichtenportal "G1".

Verschärft wird die Lage durch die neue Corona-Mutation P.1, die zuerst in Brasilien nachgewiesen worden ist. Sie ist Experten zufolge deutlich ansteckender und verursacht schwerere Verläufe, vereinzelt ist sie auch in Deutschland schon nachgewiesen worden.

Bolsonaro mildert Ton

Die Situation auf den Intensivstationen für Covid-19-Patienten ist wegen der Auslastung in 24 von 26 Bundesstaaten und dem Hauptstadtdistrikt in einem "kritischem Alarmzustand", wie "G1" unter Berufung auf die Forschungseinrichtung "Fundação Oswaldo Cruz" (Fiocruz) berichtete. "Seit Anfang März wird das Land Zeuge des Zusammenbruchs des Gesundheitssystems in Brasilien für die Versorgung von Patienten, die eine komplexe Versorgung für Covid-19 benötigen."

Präsident Jair Bolsonaro hat das Coronavirus von Anfang an verharmlost. Nach der Rückkehr des beliebten linken Ex-Staatschefs Luiz Inácio Lula da Silva auf die politische Bühne hat der Rechtspopulist seinen Ton – auch mit Blick auf Impfungen – allerdings etwas abgemildert.

Lockdown wird weiter abgelehnt

Monatelang hatte er Sinn und Wirksamkeit von Impfungen in Zweifel gezogen. Den Impfstoff des chinesischen Unternehmens Sinovac, mit dem der Bundesstaat São Paulo ein Abkommen getroffen hatte, nannte er nur die "chinesische Impfung"; bei dem Impfstoff von Pfizer und Biontech befürchtete er die Verwandlung in einen Kaiman. Nun will sich der 66-Jährige nach einem Bericht der Zeitung "Folha de S. Paulo" selbst mit dem Impfstoff von Astrazeneca, auf den die brasilianische Regierung gesetzt hatte, durch den neuen Gesundheitsminister Marcelo Queiroga impfen lassen.

In einer Ansprache am Dienstagabend hob Bolsonaro die seiner Meinung nach unermüdlichen Maßnahmen der Regierung in der Pandemie und die Bemühungen zum Erwerb von Impfstoffen hervor. 500 Millionen Impfdosen bis zum Jahresende seien "garantiert". "2021 wird das Jahr der Impfung der Brasilianer", sagte der Präsident – was diese ihm nicht so recht abnehmen wollten. In 16 brasilianischen Städten, etwa in Rio de Janeiro, wurden laut "G1" Kundgebungen registriert, bei denen die Menschen aus Protest auf Töpfe und Pfannen schlugen, auch "Mörder"-Rufe wurden aus offenen Fenstern laut.

Einen Lockdown lehnt Bolsonaro aus wirtschaftlichen Gründen weiter ab. Dagegen haben Bürgermeister und Gouverneure wichtiger Städte und Bundesstaaten wie Rio einen Lockdown mit einem "Super-Feiertag" über zehn Tage von Freitag an kombiniert.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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