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Wege aus der dritten Welle: Diese Impfdaten machen Hoffnung


Wege aus der dritten Welle
Diese Impfdaten machen Hoffnung

  • Saskia Leidinger
Von Saskia Leidinger

29.04.2021Lesedauer: 3 Min.
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Eine Frau wird geimpft: In Israel sind fast 60 Prozent der Menschen voll geimpft.Vergrößern des Bildes
Eine Frau wird geimpft: In Israel sind fast 60 Prozent der Menschen vollständig geimpft. (Quelle: Tomer Neuberg/imago-images-bilder)

Deutschland meldet einen neuen Impfrekord, steckt aber noch mitten in der dritten Corona-Welle. Andere Länder sind bereits weiter. Ihre Beispiele zeigen, wie die Krise auch hierzulande beendet werden könnte.

Die Impfungen in Deutschland nehmen Fahrt auf. Über eine Million Dosen wurden allein am Mittwoch verimpft – Rekord. "Das zeigt, wie stark wir an Geschwindigkeit gewonnen haben", sagte Gesundheitsminister Jens Spahn am Donnerstag. Aber das ist auch dringend nötig, denn im europäischen Vergleich steht Deutschland nicht an der Spitze.

Nach Daten des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) liegt die Bundesrepublik bei Erstimpfungen auf Rang zehn, bei der vollständigen Immunisierung sogar nur auf Rang 22 von 30. "Da ist noch ein Weg zu gehen", so Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts.

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Das neue Impftempo gibt aber, gemeinsam mit weiteren Zahlen, Grund zur Hoffnung, dass sich die Lage in den nächsten Wochen deutlich verbessern wird.

Ein Beispiel: Laut des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (ZI) werden im Juli pro Woche fünf Millionen Dosen des Vakzins von Biontech/Pfizer geliefert, hinzu kommen über eine Million von Astrazeneca und Johnson & Johnson.

Weniger Neuinfektionen bei älteren Menschen

Damit könnten nach einer Prognose des ZI bis Mitte August bis zu 70 Millionen Menschen vollständig geimpft sein. Bereits Anfang Juli könnten alle Erwachsenen mindestens die erste Dosis und damit einen teilweisen Schutz erhalten. In dieser Berechnung sind allerdings weder die Impfbereitschaft noch eventuelle Lieferverzögerungen berücksichtigt.

Weiteren Anlass zur Hoffnung gibt ein Blick auf die Zahlen der über 80-Jährigen. Seit Anfang Januar sanken die Fälle der Neuinfektionen, während sie in anderen Altersgruppen in den letzten Wochen stark zunahmen. Das beweist, wie effektiv die Impfungen vor Neuinfektionen schützen.

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Israel impft sich aus der Pandemie

Auch aus dem Ausland gibt es positive Beispiele – wie die Entwicklung von Impfvorreiter Israel. Zu Beginn des Jahres stieg die Zahl der Neuinfektionen dort sprunghaft an. Zum Vergleich: Während es am Höhepunkt der zweiten Welle in Israel 996 Neuinfektionen pro einer Million Einwohner gab, hatte Deutschland an diesem Tag nur 205 und war gerade dabei, die Zahlen wieder abzusenken.

Aber dann die Kehrtwende: In Israel sind mittlerweile wieder Cafés und Fußballstadien geöffnet und das Leben normalisiert sich. Es gibt fast keine Neuinfektionen mehr und auch kaum noch Todesfälle durch Covid-19. Die Regierung erreichte diesen positiven Trend durch einen konsequenten Lockdown im Januar, aber vor allem durch schnelle Impfungen.

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Knapp 60 Prozent der Bevölkerung haben bereits den vollen Impfschutz. Und der wirkt. Wissenschaftler konnten nachweisen, dass die Infektionen entlang der Impfpriorisierung zurückgingen, also bei den Älteren zuerst. Damit sehen es die Wissenschaftler erstmals in der Realität als bewiesen an, dass Impfungen die Pandemie eindämmen können.

USA impfen im Eiltempo

Auf der anderen Seite des Atlantiks zeigen die USA, dass schnelles Impfen auch in einem Land mit großer Fläche und einer im Vergleich zu Deutschland hohen Bevölkerungszahl machbar ist. Von den rund 328 Millionen Einwohnern haben etwa 30 Prozent bereits den vollen Impfschutz, 54 Prozent der Erwachsenen haben zumindest eine Dosis erhalten. Wie die USA zum Impfweltmeister wurden, lesen sie hier.

Mittlerweile gehen auch die täglichen Fallzahlen in den USA zurück. Nach über 200.000 Neuinfektionen am Tag im Januar verzeichnen die USA derzeit knapp 50.000 Neuinfektionen, Tendenz sinkend.

Harte Maßnahmen in Portugal

Doch Impfen ist nicht der einzige Weg aus dem Notzustand. Dass sich hohe Infektionszahlen auch dann senken lassen, wenn nur wenige im Land geimpft sind, zeigt das Beispiel Portugal. Nachdem im Januar die Todeszahlen rasant anstiegen, rief das Land sogar die deutsche Bundeswehr zu Hilfe. Dann der Stopp Mitte Januar. Niemand durfte mehr ohne triftigen Grund das Haus verlassen, Treffen mit Freunden waren untersagt, überall musste eine Maske getragen werden.

Die Maßnahmen zeigten Wirkung: Die Fallzahlen gingen abrupt nach unten, ebenso wie die Zahl der Todesfälle. Am 26. April wurde sogar nicht ein einziger Todesfall durch Covid-19 gemeldet, dabei liegt die Impfquote auf einem ähnlichen Niveau wie in Deutschland.

In Deutschland wurde der exponentielle Anstieg an Infektionen inzwischen zumindest gestoppt und demnächst wird deutlich mehr Impfstoff zur Verfügung stehen. Das macht Hoffnung, dass wir bald auch hierzulande so niedrige Infektionszahlen haben werden wie Portugal und Israel.

Verwendete Quellen
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