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Tote in den Bergen – Polizei spricht von "traurigem historischen Rekord"


Warnung vor den Feiertagen
Tote in den Bergen – Polizei spricht von "traurigem historischen Rekord"

Von dpa
14.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Ein Wanderer steht auf einem Felsen am Gipfel der Partenkirchner Dreitorspitze: In den Bergen sind im vergangenen Jahr 55 Menschen ums Leben gekommen.Vergrößern des BildesEin Wanderer steht auf einem Felsen am Gipfel der Partenkirchner Dreitorspitze: In den Bergen sind im vergangenen Jahr 55 Menschen ums Leben gekommen. (Quelle: imageBROKER/Mara Brandl/imago-images-bilder)
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Von Berchtesgaden bis zur Zugspitze sind im vergangenen Jahr so viele Menschen ums Leben gekommen wie noch nie zuvor. Bergwacht und Polizei dringen auf Vorsicht an den Ostertagen.

Angesichts einer ungewöhnlich hohen Zahl tödlicher Unfälle in den Bergen warnen Bergwacht und Polizei in Bayern zu Ostern vor noch winterlichen Verhältnissen in den Bergen. Gerade auf der Nordseite liege oft noch Schnee, sagt Stefan Sonntag, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd. Zuletzt habe es auch nochmals geschneit. "Die Wetterverhältnisse in höheren Lagen sind immer noch winterlich."

Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd zählte in diesem Jahr schon 16 tödliche Unfälle in dem Bereich von Berchtesgaden bis zur Zugspitze. Im gesamten vergangenen Jahr waren es 55 – "ein trauriger historischer Rekord", sagt Sonntag. Im Schnitt zählten Polizeibergführer 30 bis 40 Todesfälle jährlich. "Auch mit 16 liegen wir leider schon wieder bei einer Zahl, die viel zu hoch ist."

Hochwinterliche Bedingungen

Auch die Bergwacht registriert oberhalb von 1.500 Metern Höhe vor allem in Nordflanken noch teils hochwinterliche Bedingungen – "mit pickelharten Schneefeldern und vereisten Passagen". "Dies ist insbesondere bezüglich der Ausrüstung bei der Tourenplanung zu berücksichtigen", erläuterte die Organisation auf Anfrage. "Auch bei Wanderungen können Grödeln, Steigeisen oder ein Pickel sowie der geübte Umgang damit schnell erforderlich sein."

Warum die Zahl der Bergtoten zuletzt immer neue Höchststände erreichte, sei nicht ganz klar. Es könne Zufall sein, aber auch an dem in der Pandemie gewachsenen Drang vieler Menschen in die Natur liegen. Gerade durch Corona hätten immer mehr Menschen Natur und Wandern als Hobby entdeckt. "Das war ja das, was noch ging trotz Corona. Je mehr Menschen in der Natur unterwegs sind, desto mehr passiert auch." Es sei aber offen, ob das die Erklärung sei für die vielen Unfälle. "Vielleicht ist es auch nichts als trauriger Zufall."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa



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