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"Toxisches Material" an Bord: Acht Menschen sterben bei Absturz eines Frachtflugzeugs


Im Nordosten Griechenlands
Alle Insassen des abgestürzten Frachtflugzeugs geborgen

Von dpa
Aktualisiert am 18.07.2022Lesedauer: 3 Min.
Kavala in Griechenland: Die Absturzstelle befindet sich wenige Kilometer von der Stadt entfernt. (Quelle: Glomex)
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In Griechenland ist ein Flugzeug mit acht Menschen an Bord abgestürzt keiner von ihnen überlebte. Jetzt sind neue Details zu den Opfern bekannt geworden.

Die Untersuchungs- und Bergungsarbeiten an dem Frachtflugzeug, das am Samstag in Nordostgriechenland abgestürzt ist, dauern an. Militär und Rettungskräfte hätten die Nacht zum Montag an der Unglücksstelle durchgearbeitet, berichtete am Montag die Tageszeitung "Kathimerini". Am späten Sonntagabend sei auch das letzte der acht Crew-Mitglieder geborgen worden. Alle seien Ukrainer, was auch der ukrainische Konsul in Thessaloniki bestätigt habe.

Die Maschine des Typs Antonow An-12 einer ukrainischen Fluggesellschaft war am Samstag aus dem serbischen Nis gestartet und hatte 11,5 Tonnen Munition an Bord. Bestimmungsland war Bangladesch, der Abnehmer der Munition das bangladeschische Verteidigungsministerium, wie der serbische Verteidigungsminister mitteilte.

Über der nördlichen Ägäis meldete der Pilot Probleme mit dem Triebwerk und beantragte eine Notlandung in Kavala. Die Maschine schaffte es jedoch nicht mehr dort hin – rund 30 Kilometer entfernt stürzte sie in ein Feld. Beim Online-Flugtracker Flightradar24 zeigte die Flugroute, dass sich die Antonow bereits über der nördlichen Ägäis nahe der Halbinsel Chalkidiki befand und dann Richtung Kavala umkehrte.

Giftige Dämpfe in der Luft

Die Anwohner in der Umgebung wurden aufgefordert, die Fenster geschlossen zu halten und ihre Klimaanlagen nicht anzuschalten. Medienberichten zufolge lagen am Unglücksort giftige Dämpfe in der Luft.

Offenbar wegen der Munition an Bord waren dem Absturz zahlreiche Explosionen zu hören. Die Untersuchung der Überreste des Flugzeugs und seiner explosiven Fracht hat am Sonntag begonnen.

Suche nach Gefahrstoffen

Handy-Aufnahmen von Anwohnern dokumentierten, dass das Flugzeug schon vor dem Absturz brannte. Zunächst rückte ein Großaufgebot von Feuerwehr, Krankenwagen und Polizei an, dann zogen sich die Rettungskräfte von der Unglücksstelle zurück und forderten auch Journalisten und Zuschauer auf, die Gegend sofort zu verlassen. Zwei Kollegen seien mit Atembeschwerden ins Krankenhaus gebracht worden, sagte ein Feuerwehrmann dem Staatssender ERT.

Eine Sondereinheit der griechischen Armee, vergleichbar mit der ABC-Abwehrtruppe der Bundeswehr, sollte schließlich die Trümmer untersuchen. Die Experten können atomare, biologische und chemische Kampfstoffe und andere Gefahrstoffe aufspüren.

Athen legt in Belgrad Protest ein

Die griechische Regierung will auf diplomatischem Weg gegen den Umgang Serbiens mit dem Flugunglück in Nordgriechenland protestieren. Wie die Zeitung "Kathimerini" am Montag unter Berufung auf diplomatische Kreise in Athen berichtete, wird der griechische Botschafter im serbischen Außenministerium vorstellig werden, um sich darüber zu beschweren, dass Belgrad nicht zügig über die Fracht und das Ziel des Fliegers, Bangladesch, informierte.

Es habe Stunden gedauert, bis die serbische Seite Athen über den genauen Inhalt und das Ziel informiert habe, lautete die Kritik Griechenlands. Infolge dessen habe Verwirrung an der Unglücksstelle geherrscht.

Serbiens Verteidigungsminister Nebojsa Stefanovic hatte bei einer Pressekonferenz am Sonntagmorgen in Belgrad eine Art Entwarnung gegeben. Die Munition an Bord sei für Mörsergranaten gewesen. Solche Munition werde in Serbien produziert. Das Flugzeug habe alle erforderlichen Genehmigungen für den Transport gehabt.

Behauptungen in Medien, dass die Antonow Waffen von Serbien in die Ukraine transportieren sollte, wies der Minister zurück. Das Flugzeug gehöre lediglich einer ukrainischen Fluggesellschaft. Abnehmer der Munition sei jedoch das Verteidigungsministerium von Bangladesch.

Maschine wohl nah an Häusern vorbeigerast

Anwohner und Landwirte der zwei Dörfer Paleochori und Antifilippi in unmittelbarer Nähe der Absturzstelle wurden im Laufe des Tages dazu aufgerufen, vorerst nicht auf die Felder zu gehen. Es sei unklar, wie weit Trümmer und Munition verteilt seien. Der Bürgermeister der Gemeinde Pangeo, Filippos Anastasiadis, kündigte an, dass man bereit sei, die Dörfer zu evakuieren, sollte es nötig sein.

Es sei großes Glück, dass die Maschine nicht über bewohntem Gebiet abgestürzt sei, sagten Augenzeugen des Unglücks aus dem Dorf Paleochori gegenüber Journalisten. Die Antonow sei sehr nah an Häusern vorbeigerast. Beim Absturz zerstörte das Flugzeug offenbar auch Strommasten, in den umliegenden Dörfern fiel vorübergehend der Strom aus.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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