t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePanoramaKriminalität

Braunschweig | Passantin findet Säugling in Einkaufstasche


In Braunschweig
Passantin findet Säugling in Einkaufstasche

Von dpa
Aktualisiert am 04.02.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein Streifenwagen der Polizei steht am StraßenrandVergrößern des BildesEin Streifenwagen der Polizei steht am Straßenrand. (Quelle: David Inderlied/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Vor einem Mehrfamilienhaus in Braunschweig ist eine 60-Jährige auf eine Einkaufstasche aufmerksam geworden. Darin befand sich ein Säugling.

In Braunschweig ist ein Säugling in einer Einkaufstasche auf einer Straße abgestellt worden. Eine Frau habe das Kind bereits am Sonntagabend auf ihrem Heimweg gefunden, teilte die Polizei am Freitag mit. Der 60-Jährigen sei demzufolge eine grüne Einkaufstasche vor einem Mehrfamilienhaus in ihrem Wohnviertel aufgefallen, in der sich das neugeborene Kind befand. Das Kind sei wohlauf, betonte die Polizei.

Der männliche Säugling war den Angaben zufolge in Decken und Laken eingewickelt. Dabei habe ein handgeschriebener Zettel gelegen, in dem darum gebeten wurde, das Baby in die Babyklappe zu bringen. Die Frau habe den Säugling in ihre Wohnung gebracht und den Rettungsdienst verständigt. Das Baby sei anschließend in ein Krankenhaus gebracht worden.

Die Polizei sucht nun nach der Person, die den Säugling vor dem Haus abgestellt hat. Außerdem sucht sie nach Zeugen, die Hinweise auf die grüne Einkaufstasche geben könnten.

Krankenhaus weist auf Möglichkeiten für Mütter hin

In Braunschweig bietet das Krankenhaus Marienstift für Frauen in schwierigen Situationen auch die Möglichkeit einer anonymen und vertraulichen Geburt. Das deutsche Rechtssystem biete werdenden Müttern in Not verschiedene Möglichkeiten, ihr Kind anonym und sicher in einem Krankenhaus oder bei einer Hebamme auf die Welt zu bringen oder abzugeben, betont die Klinik auf ihrer Webseite.

Auch eine Babyklappe steht zur Verfügung. Dort können Säuglinge anonym Tag und Nacht hineingelegt werden. Im Unterschied zum Aussetzen eines Kindes mache sich die Mutter bei einer Abgabe im "Babykörbchen", wie die Babyklappe im Marienstift genannt wird, nicht strafbar, weil eine Versorgung des Kindes gesichert sei.

Aussetzen von Babys ist eine Straftat

Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig, Hans-Christian Wolters, wies darauf hin, dass das Aussetzen von hilflosen Menschen grundsätzlich eine Straftat sei. "Natürlich gibt es Einschränkungen bei der Schuldfähigkeit, das kann bis zu einer Aufhebung der Schuldfähigkeit führen", sagte er. Es komme aber immer auf den Einzelfall an und lasse sich pauschal nicht sagen.

Aussetzung ist unter Paragraf 221 ein eigener Straftatbestand im Strafgesetzbuch. Der Paragraf greift nicht nur bei Säuglingen, sondern auch, wenn andere Personen hilflos zurückgelassen werden, auch etwa bei alten oder behinderten Menschen. "Die Frage ist immer, wie konkret die Gefahr im Einzelfall für das Opfer war, daraus bemisst sich dann, mit wie viel Strafe das Ganze bedroht ist", sagte Wolters. Aber unabhängig davon müsse die Schuldfrage geklärt werden.

Es sei aber schwierig, in diesem Fall die Schuldfrage im Nachhinein zu klären. "Einfacher ist es natürlich, wenn man die Person möglichst zeitnah nach der Tat begutachten kann." Er hoffe, dass es in diesem Fall überhaupt gelinge, die Mutter zu finden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website