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Giftpilz-Morde in Australien: Angeklagte schuldig gesprochen


Aufsehenerregender Prozess in Australien
Sie ermordete ihre Ex-Schwiegereltern mit giftigen Pilzen

Von dpa
Aktualisiert am 07.07.2025 - 10:30 UhrLesedauer: 2 Min.
Giftpilz-Mörderin in Australien schuldig gesprochenVergrößern des Bildes
Die verurteilte Erin Patterson: Das Gericht glaubte ihr nicht, dass sie die Giftpilze in Geschäften gekaut hatte. (Quelle: James Ross/AAP Image/AP/dpa/dpa-bilder)
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Eine zweifache Mutter läst ihre Ex-Schwiegereltern und ein weiteres Ehepaar zum Essen ein. Auf den Tisch kommt Beef Wellington. Am Ende sind drei Menschen tot. Jetzt ist das Urteil gefallen.

Fast zwei Jahre nach den Giftpilz-Morden an drei Menschen bei einem Mittagessen in Australien ist das Urteil gefallen: Die 50-jährige Erin Patterson ist von einem Geschworenengericht für schuldig befunden worden. Ihr droht eine lebenslange Haftstrafe. Das Strafmaß will der Richter zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgeben, wie australische Medien berichten.

Erin Patterson stand seit Ende April vor Gericht. Die Mutter von zwei Kindern musste sich wegen dreifachen Mordes und versuchten Mordes verantworten. Die Jury sprach sie in allen Anklagepunkten schuldig. Während der Urteilsverkündung habe sie regungslos gewirkt und die Geschworenen fixiert, sagte eine Augenzeugin dem Sender 9News.

Die Staatsanwaltschaft warf Patterson vor, absichtlich hochgiftige Knollenblätterpilze in ein Essen gemischt zu haben, das sie für ihre Ex-Schwiegereltern und ein befreundetes Paar zubereitet hatte. Das Gericht folgte dieser Darstellung.

Drei Gäste sterben – sie überlebt

Ende Juli 2023 hatte Patterson vier Gäste in ihr Haus in Leongatha eingeladen. Auf dem Tisch: Beef Wellington, ein Gericht aus Rinderfilet, Blätterteig und Pilzen. Kurz darauf starben drei der vier Gäste – die beiden Ex-Schwiegereltern im Alter von 70 Jahren sowie eine 68-Jährige. Der vierte Gast, ein Pastor, überlebte nur knapp.

Angeklagte gab sich "am Boden zerstört"

Nach dem Vorfall geriet Patterson rasch ins Visier der Polizei. Sie beteuerte jedoch immer wieder ihre Unschuld. Die Pilze habe sie eigenen Angaben zufolge in einem Supermarkt und einem Asia-Geschäft gekauft. In einem Schreiben an die Polizei zeigte sie sich erschüttert: "Ich bin am Boden zerstört, wenn ich daran denke, dass diese Pilze zur Erkrankung meiner Lieben beigetragen haben könnten." Laut Staatsanwaltschaft handelte es sich bei diesen Aussagen um Lügen.

Patterson wurde wenige Monate nach dem Vorfall festgenommen, ihr Haus wurde durchsucht. Seither sitzt sie in Untersuchungshaft.

Weltweite Aufmerksamkeit für Giftpilz-Morde

Im Laufe der Verhandlung wurden neben Ärzten auch Pilz-Experten gehört. Das Privatleben der Angeklagten rückte dabei stark in den Fokus – insbesondere ihr Verhältnis zu ihrem Ex-Mann und dessen Eltern. Medienberichten zufolge lebten Patterson und ihr Ex-Mann seit 2015 getrennt. Die beiden teilten sich das Sorgerecht für die Kinder. Seit 2022 hätten die Spannungen aber zugenommen, es habe Streit um das Sorgerecht der Kinder gegeben.

Wann das Strafmaß verkündet wird, ist noch offen. Laut Oberstem Gerichtshof von Victoria kann Patterson gegen das Urteil Berufung einlegen.

Der sogenannte Grüne Knollenblätterpilz sieht harmlos aus – und wird deshalb häufig mit essbaren Pilzen wie Champignons verwechselt. Bereits 50 Gramm können tödlich sein. Die Pilze enthalten ein starkes Gift, das die Leber angreift und zu Multiorganversagen führen kann. Besonders tückisch: Erste Symptome wie Übelkeit oder Durchfall treten oft erst nach Stunden auf – dann ist es für eine Behandlung häufig zu spät.

Verwendete Quellen
  • Material der Nachrichtenagentur dpa
Transparenzhinweis

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