t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePanoramaKriminalität

Folter-Video erschüttert Mexiko: Soldaten quälen Frau


Soldaten quälen Frau
Folter-Video erschüttert Mexiko

Von dpa
Aktualisiert am 15.04.2016Lesedauer: 2 Min.
Szene aus dem Folter-Video.Vergrößern des BildesSzene aus dem Folter-Video. (Quelle: ap-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Ein Video sorgt derzeit für große Aufregung in Mexiko: Darin ist zu sehen, wie Polizisten und Soldaten eine Frau foltern, um eine Aussage zu erzwingen. Zwei Soldaten müssen sich jetzt vor einem Militärgericht verantworten.

Der Fernsehsender Telefórmula hatte zuvor ein Video veröffentlicht, auf dem zu erkennen ist, wie zwei Soldaten und ein Polizist einer jungen Frau eine Plastiktüte über den Kopf ziehen. "Wirst du reden? Erinnerst du dich?", fragt eine Soldatin das Opfer und hält ihm ein Sturmgewehr an den Kopf.

Am Ende des Videos ist zu hören, wie die Soldatin sagt: "Verdammte dramatische Alte, sie atmet doch". Dann fragt sie das Opfer: "Erinnerst du dich oder willst du mehr mit der Tüte, Wasser oder Elektroschocks? Sag mir, was du willst."

Ministerium bestätigt Authentizität des Videos

Das Verteidigungsministerium bestätigte die Authentizität des Videos. Ein Hauptmann und eine Soldatin der Militärpolizei seien festgenommen worden und warteten auf ihren Prozess. Auch die Generalstaatsanwaltschaft nahm Ermittlungen wegen Folter auf.

Die Tat hatte sich laut Ministerium im Februar vergangenen Jahres im Bundesstaat Guerrero zugetragen. Die Behörde rief Bürger auf, Vergehen von Soldaten anzuzeigen. Gesetzesverstöße und Menschenrechtsverletzungen würden entschlossen verfolgt.

Folter keine Seltenheit in Mexiko

Menschenrechtsgruppen und die Vereinten Nationen melden immer wieder Fälle von Folter in Mexiko. Im vergangenen Jahr sagte der UN-Sonderberichterstatter für Folter, Juan Méndez, Folter und Misshandlungen durch staatliche Sicherheitskräfte seien in Mexiko weit verbreitet. Die Regierung wies die Darstellung zurück.

Vor allem kritisierte Méndez die Militarisierung des sogenannten Drogenkriegs gegen das organisierte Verbrechen. Auch das Verteidigungsministerium hat Vorbehalte gegen den Einsatz des Militärs im Inneren. Im Kampf gegen die mächtigen Verbrechersyndikate sind derzeit bis zu 45.000 Soldaten im Einsatz.

Wegen der prekären Sicherheitslage steht auch das geplante Sicherheitsabkommen zwischen Deutschland und Mexiko in der Kritik. Beim Besuch des mexikanischen Präsidenten Enrique Peña Nieto Anfang der Woche in Berlin sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel der Regierung Mexikos Unterstützung im Kampf gegen das organisierte Verbrechen zu. Deutschland könne bei der Umsetzung einer Polizeireform helfen.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website