Tochter für immer gelähmt Vater muss für Schütteln seines Babys in Haft

Urteil in einem erschütternden Misshandlungsfall: Ein Vater hat sein sechs Monate altes Töchterchen so heftig geschüttelt, dass es schwerste Behinderungen davontrug. Dafür muss er jetzt lange ins Gefängnis.
Weil er seinem kleinen Mädchen durch Schütteln schwerste Behinderungen zugefügt hat, muss der Vater sechs Jahre ins Gefängnis. Das Landgericht Memmingen (Bayern) sprach den 37-Jährigen am Freitag der schweren und gefährlichen Körperverletzung schuldig. Das Baby erlitt eine Hirnblutung und dadurch dauerhafte Schädigungen.
Baby Laura erblindet und dauerhaft gelähmt
Der Mann hatte in dem Prozess zugegeben, dass er seine damals sechs Monate alte Tochter so heftig geschüttelt hat, dass Laura seitdem auf beiden Augen blind, geistig behindert und an Armen und Beinen gelähmt ist. "Eine Besserung ist nicht in Sicht", sagte der Vorsitzende Richter Jürgen Hasler. Nach Expertenauskunft bei dem Prozess wird das Kind wohl spätestens im frühen Erwachsenenalter sterben, geistig wird es bis dahin auf dem Niveau eines Babys bleiben. Es kann mit nun zwei Jahren weder sitzen noch stehen.
Der Vater hatte Laura im Haus seiner Eltern geschüttelt, nachdem sie nachts geschrien und sich trotz eines Fläschchens nicht beruhigt hatte. Es sei eine spontane Tat aus der Überforderung heraus gewesen, sagte Hasler. Der Vater sei sonst nicht gewalttätig gewesen. Es sei ihm auch nicht bewusst gewesen, wie schwer er das Kind verletzt habe.
Vater sorgte allein für seine zwei Töchter
Der Mann musste sich weitgehend allein um seine beiden kleinen Töchter kümmern, weil die Mutter psychisch krank und oft in Kliniken ist. Zu der daraus resultierenden Belastung kam eine Alkoholabhängigkeit. Auch am Tattag hatte der Mann getrunken. Das Gericht ordnete einen Entzug während der Haft an. Der 37-Jährige hatte in dem Prozess immer wieder mit den Tränen gekämpft. "Was ich getan habe, ist nicht wieder gut zu machen", sagte er. Das Leid seiner Tochter werde immer bleiben. Er und der Staatsanwalt akzeptierten die Strafhöhe.
- dpa