WLAN-Netze werden überprüft Cyber-Fahndung nach DHL-Erpresser startet

Auch Laptops und Handys hinterlassen Spuren – nämlich in den Netzen, in die sie sich einloggen. Die Berliner Polizei hofft, über diese Fährte den Absender von vier Paketbomben zu finden.
Im auch nach über einem Jahr ungelösten Fall des DHL-Erpressers hat das Berliner Landeskriminalamt mit einer Cyber-Fahndung begonnen. Die Ermittler veröffentlichten jetzt die sogenannte MAC-Adresse (Media-Access-Control) von einem Gerät, das der Täter genutzt hatte. Gleichzeitig wurden die Anbieter öffentlicher WLAN-Netze aufgefordert zu prüfen, ob sich diese Adresse in ihren Router eingewählt hat.
Der DHL-Erpressungsserie werden vier Paketbomben zugeordnet. Die erste wurde im November 2017 in Frankfurt an der Oder entdeckt. Eine zweite führte im Dezember 2017 zur kurzzeitigen Sperrung des Weihnachtsmarkts in der Potsdamer Innenstadt. Ein dritter Sprengsatz wurde im Januar vergangenen Jahres im Berliner Stadtteil Steglitz entdeckt. Die vierte und bisher letzte Bombe im März 2018.
- Gefährliche Sendung: DHL-Erpresser schlägt erstmals in Berlin zu
- "Täter nimmt Tötung in Kauf": Paketbombe hat kriminellen Hintergrund
Der Erpresser nutzte ein Motorola-Handy
Die MAC-Adresse ist die eindeutige physikalische Adresse eines elektronischen Geräts in einer Netzwerkschnittstelle. Anhand der Zahlen- und Buchstabenkombination ist jedes Gerät identifizierbar. Der DHL-Erpresser benutzte der Polizei zufolge ein Endgerät der Marke Motorola und soll sich damit für seine Erpressungsversuche zu unterschiedlichen Zeiten in mehrere öffentliche WLAN-Netze in Berlin eingewählt haben.
- Nachrichtenagentur AFP