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Japan: "Joker" in Tokioter Bahn attackiert Menschen mit Messer und legt Feuer


17 Verletzte
"Joker" sorgt für Angst in Tokio – "Wollte Menschen töten"

Von dpa, afp, lw

Aktualisiert am 31.10.2021Lesedauer: 3 Min.
Feuerwehrleute versammeln sich am Bahnhof Kokuryo: In einem Zug hat ein Mann mehrere Menschen attackiert und Feuer gelegt.Vergrößern des BildesFeuerwehrleute versammeln sich am Bahnhof Kokuryo: In einem Zug hat ein Mann mehrere Menschen attackiert und Feuer gelegt. (Quelle: dpa)
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In einem Bahnabteil in Tokio ist ein junger Mann mit dem Messer auf mehrere Menschen losgegangen. Anschließend vergoss er eine Flüssigkeit und setzte sie in Brand. Zeugen beschrieben den Angreifer als "Joker".

Bei einem Messer- und Brandanschlag in einem Zug in Tokio sind japanischen Medienberichten zufolge am Sonntagabend mindestens 17 Menschen verletzt worden. Einer der Verletzten erlitt demnach schwere Stichverletzungen und schwebte in Lebensgefahr. Die Polizei nahm den Berichten zufolge nach der Attacke einen 24-jährigen Verdächtigen fest. Dem jungen Mann wird versuchter Mord vorgeworfen.

Der Angriff ereignete sich am Halloween-Abend, als die japanische Hauptstadt voller Menschen war, viele davon in Kostümen. Der Angreifer, der den Berichten zufolge ein grünes Hemd und einen blauen Anzug trug, attackierte in dem Zug Menschen mit einem Messer und legte Feuer. Augenzeugen beschrieben den Angreifer als "Joker", da sein Kostüm offenbar der Comicfigur aus den Batman-Filmen ähnelte.

Zeugin: "Ich denke, das hat allen Angst gemacht"

Ein vom Fernsehsender NHK verbreitetes Videos zeigte panische Passagiere, die durch den Zug rannten, während sich Rauch im Waggon ausbreitete. Auch Flammen waren zu sehen. Ein weiteres auf Twitter veröffentlichtes Video zeigte Menschen, die durch Zugfenster kletterten, um sich an einem Bahnhof aus dem Zug der Keio-Linie in Sicherheit zu bringen. Der Bahnbetreiber erklärte, der Bahnverkehr sei wegen eines "Vorfalls mit Verletzten" teilweise eingestellt worden.

"Zuerst dachte ich, es wäre so etwas wie eine Halloween-Veranstaltung", sagte ein Mann, der in dem Zug saß, NHK. "Aber ich rannte davon, als ein Mann mit einem langen Messer hereinkam. Ich hatte großes Glück, nicht verletzt zu werden." Eine andere Passagierin sagte, der Angreifer habe bei der Tat keinerlei Gefühle gezeigt. "Er hielt ein Messer und fing an, eine Flüssigkeit zu verteilen", sagte sie. Er hat diese Tat begangen, ohne Emotionen zu zeigen", ganz mechanisch. Ich denke, das hat allen Angst gemacht."

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"Ich dachte, ich sterbe"

Ein weiterer Zeuge schilderte Reportern: "Ich hörte einen lauten Knall und sah Flammen und Rauch hinter mir. Alle gerieten in Panik". "Ich dachte, ich sterbe", sagte eine Frau dem japanischen Fernsehsender NHK.

Die Nachrichtenagentur Kyodo berichtete, der Verdächtige habe den Ermittlern gesagt, er habe "Menschen töten und zum Tode verurteilt werden wollen". Er gab demnach an, in dem Zug Feuerzeugflüssigkeit vergossen zu haben.

Die Polizei drang in das Abteil ein, in dem der Mann saß. Er soll bei seiner Festnahme keinen Widerstand geleistet haben. Vor dem Bahnhof waren dutzende Feuerwehrleute und Polizisten im Einsatz.

Vermehrt Angriffe in den vergangenen Jahren

In den vergangenen Jahren ist es wiederholt zu Angriffen in Zügen und auf Bahnhöfen in Tokio gekommen. Im August wurden zwei Menschen in einer U-Bahn verletzt, als ein Mann eine Säure ins Gesicht eines anderen Mannes spritzte. Einen Tag vor der Abschlusszeremonie der Olympischen Spiele stach zudem ein Mann wahllos auf zehn Fahrgäste ein. Er habe Frauen, die glücklich aussahen, angreifen wollen, hatte der Täter laut Medien der Polizei nach seiner Festnahme erklärt.

Am 20. März 1995 hatten Mitglieder der Endzeit-Sekte "Aum Shinrikyo" in mehreren Zügen in Tokio Plastiktüten mit Sarin aufgestochen und das Nervengas freigesetzt. 13 Menschen starben, mehr als 6.000 wurden verletzt. Nach der weltweit ersten Terrorattacke mit Giftgas ließ Japan im Jahr 2018 alle 13 Todesurteile gegen den Gründer der Sekte, Shoko Asahara, und zwölf seiner Anhänger vollstrecken. Ungeachtet dieser Vorfälle genießt die Nummer Drei der Weltwirtschaft weiterhin den Ruf, eines der sichersten Länder der Welt zu sein.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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