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Goldschakal reißt fast 80 Lämmer auf Sylt – Behörden geben Abschuss frei


Streng geschütztes Raubtier
Goldschakal reißt fast 80 Lämmer auf Sylt – Behörden reagieren

Von dpa
03.06.2025Lesedauer: 2 Min.
imago images 0396490744Vergrößern des Bildes
Goldschakale gelten als sehr anpassungsfähige Allesfresser – dem Tier auf Sylt wird sein Appetit jetzt zum Verhängnis. (Quelle: IMAGO/Zoonar.com/Hans Peter Eckstein)
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Erst vor wenigen Jahren wurde der erste Goldschakal in Deutschland gesichtet. Auf Sylt hat ein Tier nun Schaden angerichtet – und soll abgeschossen werden.

Ein wilder Goldschakal soll auf der Nordseeinsel Sylt fast 80 Lämmer gerissen haben und dafür nun erschossen werden. Die Behörden bereiteten eine Ausnahmegenehmigung zur Entnahme des streng geschützten Raubtiers vor, wie das Landesumweltministerium in Kiel am Dienstag erklärte. Dies sei zum Schutz der für den Küstenschutz wichtigen Deichschäferei sowie bodenbrütender Vögel erforderlich.

Die dauerhafte Anwesenheit eines Goldschakals auf der Insel führe "absehbar zu großen Schäden in der Schafhaltung", erklärte das Ministerium. Demnach hatte der Goldschakal zwischen dem 19. und dem 21. Mai 76 Lämmer gerissen. Die Vorfälle wurden dem sogenannten Wolfsmanagement gemeldet, als Verursacher durch Genproben wurde dann allerdings ein Goldschakal identifiziert.

Tiere breiten sich aus

Goldschakale sind etwas größer als Füchse, aber deutlich kleiner als Wölfe. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet reicht von Südasien bis Südosteuropa, seit mehreren Jahrzehnten breiten sie sich laut Umweltministerium in Kiel aber zunehmend auch in Mitteleuropa aus. 2017 wurde demnach in Brandenburg erstmals ein Goldschakal in Deutschland nachgewiesen. In Schleswig-Holstein gab es vor den Vorfällen auf Sylt seit 2017 insgesamt nur acht Nachweise.

Erlassen werden soll die Ausnahmegenehmigung durch das zuständige Landesamt für Umwelt. Dies kann nach Angaben des Landesumweltministeriums allerdings erst nach einer Anhörung anerkannter Naturschutzverbände geschehen. Diese wurden am Dienstag informiert und haben nun Gelegenheit zur Stellungnahme.

Der Goldschakal ist durch europäische und nationale Artenschutzgesetze geschützt und darf nicht gejagt werden. Ausnahmen sind dem Ministerium zufolge nur in Sonderfällen unter strengen Voraussetzungen möglich. Laut Experten leben Goldschakale üblicherweise in kleinen Familienverbänden. Sie gelten als sehr anpassungsfähige Allesfresser. Sie ernähren sich in der Regel von kleineren bis mittelgroßen Säugetieren, Vögeln, Insekten, Aas und Beeren.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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