t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePanoramaWetter

Österreich und Slowenien: Schlammlawinen und Hochwasser durch Regenfälle


"Lage ist Ernst"
Schlammlawinen und Hochwasser in Österreich und Slowenien – drei Tote

Von dpa
Aktualisiert am 04.08.2023Lesedauer: 3 Min.
Player wird geladen
Zerstörung durch Unwetter: Aufnahmen zeigen Ausmaß eines Dammbruchs, (Quelle: t-online)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Zahlreiche Ortschaften standen unter Wasser: In Österreich und Slowenien mussten Menschen vor den Fluten gerettet werden. Auch eine Klinik stand unter Wasser.

Überschwemmungen nach schweren Regenfällen haben in Slowenien und im Süden Österreichs zu dramatischen Situationen geführt. In Slowenien wurden am Freitag Eisenbahnschienen und Autobahnen überflutet, drei Menschen kamen bei den Unwettern dort ums Leben. Katastrophenschützer mussten Menschen vor den Fluten retten, zum Teil mithilfe von Helikoptern.

"In den vergangenen 24 Stunden sind drei Menschen bei wetterbedingten Vorfällen gestorben", sagte Polizeisprecherin Maja Adlesic am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. In einer Bergregion wurden demnach nach einem Sturm die Leichen von zwei ausländischen Touristen gefunden. Außerdem sei eine Frau in einem Überschwemmungsgebiet ums Leben gekommen.

"Lage ist ernst"

In der slowenischen Hauptstadt Ljubljana und in den Städten Maribor und Celje ertönten am Freitag Sirenen, nachdem die Umweltbehörde des EU-Landes wegen heftiger Regenfälle, die in der Nacht einsetzten, die höchste Alarmstufe rot ausgerufen hatte. Die Armee unterstützte die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei bei den Rettungs- und Bergungseinsätzen.

"Die Lage ist ernst", sagte Verteidigungsminister Marjan Sarec. Regierungschef Robert Golob unterbrach seinen Urlaub und berief für Samstag eine Krisensitzung ein.

"Vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten"

Eine Autobahn aus Ljubljana in den Norden des Landes wurde wegen Überschwemmungen gesperrt. Das Hochwasser zerstörte Brücken und mehrere Häuser, berichtete die Nachrichtenwebsite "N1 Info". In rund 16.000 Haushalten fiel der Strom aus.

"Einige Gebiete sind vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten und die Kommunikation ist auch schwierig", erklärte Zivilschutz-Vertreter Srecko Sestan. Auch aus dem Süden des Nachbarlandes Österreich wurden Überschwemmungen gemeldet. Die Behörden riefen die betroffenen Einwohner in den Bundesländern Kärnten und Steiermark auf, möglichst nicht ins Freie zu gehen.

Grenzübergänge gesperrt

Unter anderem wurde ein psychiatrisches Krankenhaus im nordslowenischen Begunje – nahe der Grenze zu Österreich – evakuiert, weil dort Keller und Erdgeschoss überflutet wurden. Die Patienten wurden in andere Einrichtungen gebracht.

Nach Angaben des Autofahrerclubs ÖAMTC waren zahlreiche Grenzübergänge zwischen Österreich und Slowenien wegen Überflutungen und Schlamm- und Gerölllawinen gesperrt – darunter der Loiblpass, wo in der Nacht auf Freitag knapp 200 Liter Regen pro Quadratmeter niedergingen. Als Ausweichroute stand nur der Karawankentunnel zur Verfügung.

Vorerst ist keine Entspannung der Lage in Sicht

Die starken Niederschläge führten im südlichen Österreich zu Schlammlawinen und Hochwasser. In Teilen der Steiermark und Kärntens wurde nach Angaben von Behörden Zivilschutzalarm ausgerufen. In den Gebieten um Eisenkappel und Klagenfurt waren einige Orte Freitagfrüh von der Umgebung abgeschnitten. Neben der Feuerwehr rückte auch das Bundesheer aus, um Sandsäcke zu füllen.

Besonders betroffen war der Bezirk Völkermarkt in Kärnten. Die Behörden riefen dort die Menschen auf, nur unbedingt notwendige Fahrten mit ihren Autos zu erledigen. In St. Paul im Kärntner Lavanttal wurden die Bürger aufgerufen, nicht in Keller zu gehen, sich in oberen Stockwerken aufzuhalten und Brücken zu meiden.

Weitere Überschwemmungen möglich

Sloweniens Nachbarland Kroatien versetzte seine Einsatzkräfte wegen befürchteter Ausweitung der Überschwemmungen in Alarmbereitschaft. Im Norden des Landes stiegen die Wasserstände der Flüsse stark an.

Entspannung war vorerst nicht in Sicht. Behörden lösten am Freitagabend in einigen Kommunen Katastrophenalarm aus und in St. Paul im Lavanttal in Unterkärnten wurden am Abend vorsichtshalber 70 Häuser evakuiert. Die Bewohner wurden aufgefordert, mit den nötigsten Sachen vorübergehend möglichst zu Freunden und Verwandten zu gehen. In einer öffentlichen Einrichtungen wurde eine Notunterkunft eingerichtet.

Österreichs staatliche Wetteranstalt Geosphere Austria warnte davor, dass das Tiefdruckgebiet über Italien in der Nacht und am Samstag weitere große Regenmengen von bis zu 60 Liter pro Quadratmeter bringen werde. "Besonders im Süden Österreichs sind daher weitere Überschwemmungen und Schlammlawinen zu erwarten, da die Böden durch den Regen der letzten Zeit schon gesättigt sind", sagte Geosphere-Meteorologe Hannes Rieder.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa und AFP
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website