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Wetter: Polarwirbel spaltet sich – folgenreiche Entwicklung | Video


Kommt jetzt die arktische Kälte?
Polarwirbel spaltet sich – folgenreiche Entwicklung

Von M. Koschak, L. Schlick, H. Molnár

14.01.2024Lesedauer: 1 Min.
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Polarwirbel spaltet sich auf: Kommt nun der nächste heftige Kaltlufteinbruch nach Deutschland? (Quelle: t-online)

Ein Polarwirbel über dem arktischen Meer sorgt derzeit für eisige Kälte in zahlreichen Regionen auf der Nordhalbkugel. Nun soll sich der Wirbel spalten – mit weitreichenden Folgen, auch für Deutschland.

Eisige Temperaturen herrschen derzeit in vielen Regionen nördlich des Äquators. Grund dafür ist ein sogenannter Polarwirbel, wie t-online-Wetterexpertin Michaela Koschak erklärt.

Dabei handelt es sich um ein Tiefdruckgebiet über dem Nordpol, das sich dort aufgrund ausbleibender Sonneneinstrahlung im Winter bildet. In den kommenden Tagen wird sich dieser Wirbel nun spalten – und damit einen weitreichenden Prozess anstoßen, der sich auch auf Deutschland auswirken kann.

Ob jetzt die arktische Kälte zu uns kommt und mit welchem Wetterphänomen das Extremwetter noch zusammenhängt, erklärt Wetterexpertin Michaela Koschak hier oder oben im Video.

Videotranskript lesenEin- oder Ausklappen

"Liebe t-online-User, heute geht es in Koschaks Klima Kosmos darum, ob es in diesem Winter in Deutschland noch mal so richtig eisig kalt werden könnte.

Bisher war der Winter ja sehr spannend. Mitte Dezember gab es schon einen Kaltlufteinbruch. Über Weihnachten war es zwar sehr mild, aber extrem nass. Hochwasser war die Folge und letzte Woche war es ja auch richtig kalt.

Wie geht es nun weiter? Kann es noch mal zu so einem richtig heftigen Kaltlufteinbruch kommen?

Möglicherweise. Und das hat mit dem Polarwirbel zu tun. Das ist ein Tiefdruckgebiet über dem Nordpol, was sich im Winter bildet, weil dort die Sonne fehlt. Und dieser Polarwirbel war in den letzten Wochen sehr weit auseinander gezogen und hat schon für sehr extremes Wetter auf der ganzen Nordhalbkugel gesorgt und sorgt auch im Moment dafür. Nämlich zum Beispiel in Kanada. Derzeit extreme Kältetemperaturen, zum Teil unter -40, vereinzelt knapp -50 Grad des Nachts. Und das hat auch mit diesem Polarwirbel zu tun.

Und dieser Polarwirbel, der wird sich Anfang der kommenden Woche splitten, das heißt in zwei Wirbel teilen. Ein Wirbel wird über Nordeuropa bleiben. Der zweite Wirbel wird sich wahrscheinlich über der kanadischen Hudson Bay postieren und dann erst wieder am Donnerstag langsam zusammengehen. Und das ist ein wirklich riesiger Prozess, der da auf der Nordhalbkugel in der Atmosphäre in Gang kommt.

Warme Luft wird absinken und quasi die Kaltluft am Nordpol verdrängen. Und die muss irgendwo hin. Das dauert allerdings zum Teil Wochen. Die Wissenschaft ist sich da auch noch nicht so einig, wie lange es dauert. Mal dauert es zwei Wochen, mal aber auch acht Wochen. Das heißt, in den nächsten zwei bis acht Wochen wird es irgendwo auf der Nordhalbkugel, möglicherweise in Amerika, vielleicht in Asien, aber vielleicht auch in Europa und damit auch in Deutschland zu diesem Kaltlufteinbruch kommen, dass diese arktische Kälte, die da irgendwo hin muss, zu uns gelangt und es dann bei uns noch mal so richtig kalt wird.

Klar ist auch das haben Wissenschaftler herausgefunden, dass El Nino damit zusammenhängt. Und dieses Jahr ist ja ein extrem starker El Nino und der sorgt dafür, dass dieser Polarwirbel splitten noch ein bisschen heftiger ausfällt und da dann die Wetterereignisse noch ein bisschen extremer werden.

Wir müssen noch ein bisschen abwarten, wie sich das Wetter also in den nächsten Wochen Monaten entwickelt. Auch im März könnte es möglicherweise dadurch noch mal so richtig kalt werden. Klar ist, am Montag kommt extrem kalte Höhenluft nach Deutschland herein und wird vor allem im Norden und in der Mitte Deutschlands bis in tiefe Lagen hinein zum Teil kräftige Schneeschauer und auch Schneegewitter bringen. Mittwoch, Donnerstag bildet sich eine Luftmassengrenze über Deutschland aus, die auf der Nordhälfte zum Teil für heftige Schneefälle sorgen wird, auf der Südhälfte wieder für kräftige Regengüsse.

Also es bleibt beim Wetter spannend, es bleibt extrem und es passiert jede Menge."

Michaela Koschak hat an der FU Berlin Meteorologie studiert und ist vielen Menschen aus dem Fernsehen bekannt. Die 45-Jährige hat unter anderem für Sat.1, den MDR und den NDR das Wetter präsentiert. Außerdem ist sie Buchautorin. Seit 2019 arbeitet Michaela Koschak auch als Kolumnistin für t-online. Sie kommentiert und erklärt bei uns regelmäßig Wetter- und Klimaphänomene.

Verwendete Quellen
  • Eigenes Material
  • Mit Animationen von Wetter.com
  • Mit Videomaterial der Nasa und der Nachrichtenagentur Reuters
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