Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Sogar im Norden bis zu 36 Grad Diese Hitze bleibt nicht ohne Folgen
Der Sommer beginnt, die Temperaturen steigen deutlich an. Das Wochenende bringt flächendeckend Hitze. Dann wird es brenzlig.
Hitzestart im Sommer 2025: Schon der Samstag wird warm bis heiß, der Deutsche Wetterdienst (DWD) kündigt Höchstwerte zwischen 26 Grad in Vorpommern und 33 Grad entlang des Rheins an. Am Sonntag, einen Tag nach dem kalendarischen Sommeranfang am 21. Juni, steigen die Temperaturen dann flächendeckend weiter – teils weit über die 30-Grad-Marke hinaus.
Es könnte den bisher heißesten Tag des Jahres 2025 geben, glaubt der Diplom-Meteorologe Dominik Jung. Bis zu 36 Grad könne es selbst im Norden geben. "Im Südwesten sehe ich sogar 37 Grad als Spitze."
- Unwetter: Gilt für Ihre Region eine Warnung?
- Temperaturen: Wie warm oder kalt wird es bei Ihnen?
- Regenradar: Wann regnet es bei Ihnen?
Auch laut DWD wird praktisch das ganze Land schwitzen. Sogar direkt an den Küsten sind teilweise bis zu 30 Grad drin. Der Rest des Landes muss sich auf noch höhere Temperaturen gefasst machen: Der DWD sagt 34 Grad in Hamburg voraus, um die 35 Grad in Niedersachsen, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Berlin, Brandenburg, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. 36 Grad in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Bis zu 37 Grad in Bayern und Baden-Württemberg.
Unwettergefahr: "Ab Sonntagnachmittag wird es brenzlig"
Im Südwesten wird es wohl der dritte Tag in Folge über 30 Grad sein. Das heißt: Die Definition einer Hitzewelle (drei Hitzetage mit mehr als 30 Grad in Folge) wäre damit offiziell erfüllt.
"Ab Sonntagnachmittag wird es zunehmend brenzlig", schreibt Jung. Mit der Hitze steige die Labilität der Atmosphäre massiv an. Vor allem im Westen und Südwesten drohen Gewitter, später möglicherweise auch im Osten. Jung: "Wenn es welche gibt, dann dort auch heftig."
- Extremsommer 2025? "Was am Sonntag startet, könnte erst der Anfang sein"
- Hitzeblase aus der Wüste: Eine Glutwelle ist auf dem Weg nach Deutschland
Superzellen könnten sich bilden
Das bedeutet: Unwettergefahr mit heftigem Starkregen, großkörnigem Hagel und Sturmböen. Schlimmstenfalls bilden sich dort, wo feuchte Gewitterluft auf die Hitze trifft, rotierende Superzellen. Das sind große und langlebige Gewittergebilde, in denen auch Tornados entstehen können. "Ein Auge auf die Entwicklungen am Sonntagnachmittag und -abend ist ratsam", meint Jung.
- Monstersturm in Deutschland: Ein Killer-Tornado ist "längst überfällig"
- Fußhaltung, Full Strike, Folgeschäden: Wann Blitz-Opfer eine Chance haben
Auch am Montag rechnet der DWD im Osten, Südosten und Norden noch mit teils kräftigen Gewittern, die Sturmböen, Hagel und Unwetterpotenzial durch heftigen Starkregen mitbringen.
Kurze Bremse für den Sommer – dann geht es weiter
Die Folge ist laut Jung eine erhebliche Abkühlung. Aber das wohl nur vorübergehend: "Meiner Meinung nach wird der Sommer nur gebremst, es bleibt meist sehr warm." Ab Dienstag erwartet Jung wieder oft Sonne, am Mittwoch schon wieder Hitze über 30 Grad. Je nach Wettermodell seien sogar mehr als 35 Grad zu erwarten.
Grundsätzlich gelte, dass Mitteleuropa in den gesamten kommenden 10 bis 14 Tagen von heißen Luftmassen "umtänzelt" werde. Jungs Prognose: dauerhafte Wärme bis Ende Juni mitsamt weiteren Hitzespitzen. Möglicherweise handele es sich um den Auftakt zum befürchteten Hitzesommer. Der Juni habe sich jedenfalls komplett gewandelt, nachdem die ersten Tage frisch und nass waren. Jung: "Das kann wirklich 'heiter' beziehungsweise heiß werden."
Wie es mittelfristig weitergehe, sei aber noch offen: "Wir müssen abwarten."
- Anfrage an den Diplom-Meteorologen Dominik Jung
- dwd.de: Wetter- und Warnlageberichte des Deutschen Wetterdienstes, abgerufen am 20. Juni 2025