Schwere Gewitter in Deutschland Unwetter legt Berliner S-Bahn lahm – ein Toter nach Baumsturz

Über Deutschland ziehen schwere Gewitter hinweg. In Berlin ist ein Mensch gestorben. In Bayern werden Gullydeckel aus der Straße gedrückt und Blitze führen zu Bränden.
Bei heftigen Unwettern in Berlin ist eine Person bei einem Unfall gestorben, berichten der "Tagesspiegel" und der RBB. Bei dem Unfall im Bezirk Spandau stürzte ein Baum auf ein Auto und verletzte die Person im Wagen tödlich.
Die Feuerwehr hatte zuvor den "Ausnahmezustand Wetter" ausgerufen. Mindestens drei weitere Menschen sind nach Angaben der Retter lebensgefährlich verletzt worden. Eine weitere Person wurde in Spandau von einem Baum getroffen und lebensbedrohlich verletzt. Außerdem wurde auf der Clayallee im Berliner Westen eine Radfahrerin von einem Baum getroffen. Es gab mehr als 500 Einsätze, teilte die Feuerwehr mit.
Schwere Gewitter haben zudem den S-Bahn-Verkehr zeitweise komplett lahmgelegt. Inzwischen rollt der Verkehr langsam wieder an. Laut einer Übersicht auf der Internetseite des Unternehmens fuhren am Abend lediglich zwei Linien – und die auch nur verkürzt. Auf der wichtigen Nord-Süd-Strecke durch die Hauptstadt fahren wieder S-Bahnen zwischen Anhalter Bahnhof und Nordbahnhof. Zudem pendeln Züge der S45 zwischen Schöneweide und Spindlersfeld. "Alle anderen Linien verkehren noch nicht", hieß es weiter.
In sozialen Medien meldeten sich Menschen, die eigener Auskunft zufolge in liegengebliebenen Zügen festsaßen. Ein Nutzer schrieb, zwischen Grunewald und Nikolassee seien mehrere Bäume umgestürzt, "und wir kommen nicht vor und zurück. Warten auf die Evakuierung." Ein anderer User schickte ein Foto, das Aufräumarbeiten an der S3 bei Karlshorst zeigen soll.
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Unwetter in Berlin: Wichtige ICE-Strecke gesperrt
Die Stadt sei flächendeckend von Unwetterschäden betroffen, sagte ein Sprecher der Berliner Feuerwehr. Derzeit gebe es aber noch keine genaue Übersicht über das Geschehen.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte zuvor vor starken Gewittern und orkanartigen Böen mit maximalen Windgeschwindigkeiten bis zu 100 Kilometern pro Stunde gewarnt. Die höchste Windgeschwindigkeit wurde laut DWD am frühen Abend in Brandenburg an der Havel westlich von Berlin gemessen. Dort waren es 105 Kilometer pro Stunde.
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Nach der Sperrung wegen eines Unwetters ist die wichtige Bahnstrecke zwischen Berlin und Hamburg wieder frei. Der erste Zug sei am Abend abgefahren, sagte ein Bahnsprecher der dpa. Der umgestürzte Baum als Ursache für die mehrstündige Sperrung sei von der Strecke geräumt worden. Allerdings komme es weiterhin zu Verspätungen. Fernzüge werden laut dem Sprecher aber nicht mehr über Stendal in Sachsen-Anhalt umgeleitet.
Erhebliche Unwetterschäden auch in Bayern
Auch in Teilen Bayerns führten Unwetter zu teils erheblichen Schäden. Im Allgäu entzündete ein Blitzschlag ein landwirtschaftlich genutztes Gebäude. 150 Einsatzkräfte rückten zum Löschen aus. In der Oberpfalz brannte nach einem Blitzeinschlag zudem ein Feld bei Wald im Landkreis Cham, wie ein Polizeisprecher am Abend mitteilte. Auch ein Baum habe durch einen Blitzeinschlag Feuer gefangen.
In Furth im Wald wurden Gullydeckel aus der Straße gedrückt, in Pfakofen (Landkreis Regensburg) blockierten umgestürzte Bäume die Fahrbahn. Auch in den oberbayerischen Landkreisen Dachau, Fürstenfeldbruck und Erding lagen umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste auf den Straßen.
Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen stürzte zudem ein Telefonmast um. Ein Autofahrer fuhr dagegen. Laut der Polizei blieb der 69-Jährige unverletzt.
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- x.com: Mitteilungen der S-Bahn vom 23. Juni 2025 und Kommentare von Nutzern
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- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa