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Yale-Wissenschaftler beleben tote Zellen in Schweinen: Herz schlägt wieder


Herz schlug wieder
Forscher beleben tote Zellen in Schweinen – nach einer Stunde

Von t-online
Aktualisiert am 04.08.2022Lesedauer: 2 Min.
imago images 163695423Vergrößern des BildesSchweine in einem Stall: Forscher der Yale Universität haben tote Zellen in Schweinen mit einer speziellen Lösung wiederbelebt. (Quelle: IMAGO/Lukas Barth)
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Forscher haben Organe von Schweinen mit einer speziellen Lösung wiederbelebt. Die Technologie soll Organe länger transplantierbar machen.

Mit einer speziell angefertigten Lösung namens Organex haben Forscher der US-amerikanischen Yale Universität Organe von toten Schweinen wiederbelebt. Nach einem Bericht der "New York Times" lagen die Schweine seit einer Stunde tot im Labor, kein Blut zirkulierte durch ihre Körper, die Herzen schlugen nicht mehr und ihre Gehirnwellen waren flach. Mit einer Maschine, die einer Herz-Lungen-Maschine ähnelte, pumpten die Wissenschaftler die Organex-Lösung dann in die Körper der toten Schweine.

Mit diesem Mechanismus wurden die scheinbar toten Zellen vorübergehend wiederbelebt. Die Herzen der Schweine begannen wieder zu schlagen, als die spezielle Lösung durch ihre Venen und Arterien zirkulierte. Zellen in den Organen, einschließlich Herz, Leber, Nieren und Gehirn, funktionierten kurzzeitig wieder. Die Totenstarre der Tiere blieb aus.

Die Organex-Lösung besteht aus Nährstoffen, entzündungshemmenden Medikamenten, Medikamenten zur Verhinderung des Zelltods, Nervenblockern und einem künstlichen Hämoglobin, das mit dem eigenen Blut des jeweiligen Tieres gemischt wurde. Bei der Behandlung der toten Schweine trafen Ermittler laut dem Bericht Vorkehrungen, um sicherzustellen, dass die Tiere nicht litten. Sie waren tief betäubt, sodass auch unklar ist, ob sie sich wieder hätten bewegen können.

Organe sollen länger transplantierbar werden

Ziel ihrer Forschungen sei es, das Angebot an menschlichen Organen für die Transplantation zu erhöhen. So soll sie Ärzten ermöglichen, lebensfähige Organe auch lange nach dem Tod noch zu erhalten, sagten die Wissenschaftler. Auch schwere Schäden am Herzen nach einem Herzinfarkt oder am Gehirn nach einem schweren Schlaganfall sollen durch die Technologie in Zukunft verhindert werden können. Die Technologie sei aber "sehr weit entfernt vom Einsatz an Menschen", sagte ein Bioethiker der Yale-Universität.

Dr. Nita Farahany, Rechtsprofessorin an der US-amerikanischen Duke Universität, zeigte sich überwältigt von der Technologie. Sie untersucht ethische, rechtliche und soziale Auswirkungen neuer Technologien und führte an, dass diese Forschungsarbeit Fragen zur Definition des Todes aufwerfe. "Wir gehen davon aus, dass der Tod eine Sache ist, er ist ein Daseinszustand. Gibt es Formen des Todes, die umkehrbar sind? Oder nicht?"

Yale hat ein Patent für die Technologie angemeldet. Im Anschluss solle jetzt getestet werden, ob die Organe nach der Behandlung richtig funktionieren und erfolgreich transplantiert werden können. Danach solle überprüft werden, ob die Methode beschädigte Herzen und Gehirne reparieren kann.

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