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Kriegskritikerin und Journalistin Karina Owsjannikowa mit Tochter aus Russland geflohen


Prominente Journalistin
Kriegskritikerin Owsjannikowa flieht mit Tochter aus Russland

Von afp, dpa
Aktualisiert am 17.10.2022Lesedauer: 2 Min.
Marina Owsjannikowa in einem russischen Gericht (Archiv): Vor zwei Wochen war die Journalistin auf eine Fahndungsliste gesetzt worden.Vergrößern des BildesMarina Owsjannikowa in einem russischen Gericht (Archiv): Vor zwei Wochen war die Journalistin auf eine Fahndungsliste gesetzt worden. (Quelle: IMAGO/Aleksey Nikolskyi)
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Nach ihrem Protest im russischen Staatsfernsehen drohen der Journalistin Marina Owsjannikowa bis zu zehn Jahre Haft. Nun hat sie Russland verlassen.

Die durch ihren Live-Protest gegen den Ukraine-Krieg bekannt gewordene russische Fernsehjournalistin Marina Owsjannikowa ist mit ihrer Tochter aus Russland geflohen. "Owsjannikowa und ihre Tochter haben Russland verlassen", sagte ihr Anwalt Dmitri Sachatow am Montag der Nachrichtenagentur AFP. "Sie sind jetzt in Europa. Es geht ihnen gut."

Vor ihrer Flucht ins Ausland hatte Owsjannikowa nach Angaben ihres Anwalts die Wohnung verlassen, in der sie in Russland unter Hausarrest stand. Owsjannikowa werde sich zu einem späteren Zeitpunkt öffentlich zu ihrer Flucht äußern, "aber im Moment ist es nicht sicher", sagte Sachatow. Die Journalistin sei "gezwungen" gewesen, das Land zu verlassen, und stehe jetzt "unter dem Schutz eines der europäischen Länder".

Vor zwei Wochen war Owsjannikowa in Russland auf eine Fahndungsliste gesetzt worden, was darauf hindeutete, dass die 44-Jährige untergetaucht war. Gegen Owsjannikowa war im August wegen der "Verbreitung von Falschinformationen" über die russische Armee Anklage erhoben worden. Ihr drohen bis zu zehn Jahre Haft. Ein Moskauer Gericht stellte die Journalistin unter Hausarrest, der bis zum Beginn ihres Prozesses dauern sollte. Sie durfte auch keine Kommunikationsmittel nutzen.

Owsjannikowa war im Juli nach Russland zurückgekehrt

International bekannt geworden war Owsjannikowa, als sie Mitte März während einer Live-Sendung ihres Arbeitgebers, eines Kreml-treuen Senders, hinter der Nachrichtensprecherin ein Anti-Kriegs-Plakat in die Kamera hielt.

Zwischenzeitlich hielt sie sich danach in Deutschland auf, wo sie für die Zeitung "Die Welt" arbeitete. Im Juli kehrte Owsjannikowa nach Russland zurück, um um das Sorgerecht für ihre beiden minderjährigen Kinder zu kämpfen, das ihr in Russland lebender Ex-Mann ihr wegnehmen wollte. Ihre Kritik an der russischen Offensive in der Ukraine setzte sie fort.

Russischen Medien zufolge hatte ein Gericht in Moskau am Montag entschieden, dass die Kinder von Owsjannikowa bei ihrem Vater leben sollten. Die Tochter habe jedoch das Land bereits mit der Mutter verlassen. Der älteste Sohn der Journalistin habe sich in der Verhandlung dafür ausgesprochen, beim Vater zu leben, hieß es.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP und dpa
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