Nano-Aufnahmen zeigen Coronaviren an Zelle
Bielefeld (dpa) - Neue Mikroskop-Aufnahmen aus Deutschland zeigen das Coronavirus beim Austritt aus einer befallenen Zelle. Die Bilder seien mit einem Heliumionen-Mikroskop gelungen, teilte die Uni Bielefeld am Dienstag mit.
Die Aufnahmen von Affenzellen wurden im Rahmen einer Studie im Fachmagazin "Beilstein Journal of Nanotechnology" verΓΆffentlicht. "Die Studie zeigt, dass das Heliumionen-Mikroskop geeignet ist, um Coronaviren abzubilden - und zwar so genau, dass sich das Zusammenspiel von Viren und Wirtszelle beobachten lΓ€sst", sagte demnach Erstautorin Natalie Frese.
Bei Aufnahmen mit einem Rasterelektronenmikroskop mΓΌssten die Proben hingegen mit einer leitfΓ€higen Schicht ΓΌberzogen werden, zum Beispiel Gold. "Diese leitende Schicht verΓ€ndert allerdings auch die OberflΓ€chenstruktur der Probe. Die Heliumionen-Mikroskopie benΓΆtigt keine Beschichtung und erlaubt daher ein direktes Abtasten", sagte Studienleiter Armin GΓΆlzhΓ€user. Coronaviren sind im Durchmesser nur etwa 100 Nanometer groΓ (also 100 Milliardstel Meter).
Mit dem Heliumionen-Mikroskop lasse sich beobachten, ob einzelne Viren nur auf der Zelle aufliegen oder an sie gebunden seien. "Die Heliumionen-Mikroskopie eignet sich sehr gut, um die Abwehrmechanismen der Zelle darzustellen, die sich an der Zellmembran abspielen", sagt der beteiligte Virologe Friedemann Weber aus GieΓen.