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Wollte Rettungsdienst-Mitarbeiter SPD-Politiker verbluten lassen?


Wollte Rettungsdienst-Mitarbeiter SPD-Mann verbluten lassen?


Aktualisiert am 27.01.2023Lesedauer: 2 Min.
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Erik Stohn (Archivbild): Er kam erst ΓΌber zwei Stunden nach einem schweren Unfall im Krankenhaus an.
Erik Stohn (Archivbild): Er kam erst ΓΌber zwei Stunden nach einem schweren Unfall im Krankenhaus an. (Quelle: Martin MΓΌller/imago images)

Bei einem Verkehrsunfall verletzt sich Erik Stohn schwer. Die Rettung dauert ungewâhnlich lange. Nun Àußert der SPD-Mann einen schrecklichen Verdacht.

Am 10. Dezember fΓ€hrt Erik Stohn durch Brandenburg, als ein Reifen platzt und das Fahrzeug gegen einen Baum prallt. Der SPD-Landtagsabgeordnete ΓΌberlebt – doch, so Stohns Verdacht, nicht wegen, sondern trotz des von ihm selbst gerufenen Rettungsdienstes. Das schreibt Stohn nun in einem Brief an den OberbΓΌrgermeister der Stadt Brandenburg/Havel, ΓΌber den zunΓ€chst der "Tagesspiegel" berichtet hatte.

Dem 39-JΓ€hrigen gelingt es, sich aus dem komplett zerstΓΆrten Fahrzeug zu befreien und schwer verletzt den Notruf abzusetzen. Und doch, so schreibt Stohn, dauert es ΓΌber zwei Stunden, bis er endlich im Krankenhaus in Ludwigsfelde ankommt – ungewΓΆhnlich lange, wie ihm vor Ort bestΓ€tigt wird.

Γ„rzte: Γ„lterer Mann wΓ€re wohl verblutet

FΓΌnf Blutkonserven braucht es wΓ€hrend Stohns Transport nach Ludwigsfelde. Ein Γ€lterer Mann, so die Γ„rzte, wΓ€re wohl innerhalb der zwei Stunden verblutet. Inzwischen hat Stohn das Krankenhaus wieder verlassen. Nach Informationen des "Tagesspiegel" hatte er sich drei SplitterbrΓΌche im Bein und eine Lendenwirbelverletzung zugezogen.

Doch warum brauchten die Rettungsdienste im Dezember so lange, einen offensichtlich in Lebensgefahr schwebenden Mann in ein Krankenhaus zu bringen? Stohn hat einen Verdacht, der sich auf einen Vorfall wenige Wochen nach seinem Unfall bezieht: Da wird ein Mann vom Dienst suspendiert, der wΓ€hrend seiner Arbeit in der Rettungsleitstelle menschenfeindliche Aussagen getΓ€tigt haben soll.

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Mitarbeiter bezeichnete Sozialdemokraten als "VolksverrΓ€ter"

Auch t-online berichtete damals ΓΌber den Fall. Er soll unter anderem gegen Homosexuelle gehetzt und gesagt haben, dass Ungeimpfte wie AussΓ€tzige behandelt wΓΌrden und dies mit der Judenverfolgung im Nationalsozialismus verglichen. Es soll derselbe Mann sein, der auch Stohns Anruf entgegengenommen hatte, schreibt der "Tagesspiegel".

Im Anschluss an das TelefongesprÀch soll der ehemalige Bundeswehrangehârige außerdem gesagt haben, Stohn hÀtte "ruhig schneller fahren" kânnen. Parteiangehârige der CDU und der SPD seien "VolksverrÀter".

"Extremistisch, homophob und menschenverachtend"

Der fΓΌr die Rettungsdienste zustΓ€ndige Beigeordnete Thomas Barz (CDU) sagte bei t-online ΓΌber die Aussagen des Mannes, diese seien "extremistisch, homophob und menschenverachtend" und "gegebenenfalls nicht mehr von der Meinungsfreiheit gedeckt". Er wolle die Vorkommnisse rund um den suspendierten Mitarbeiter weiter aufklΓ€ren, erklΓ€rt Barz nun – dazu gehΓΆrt auch Stohns Verdacht, der Mann habe seine Rettung verzΓΆgert.

Die Rettungsleitstelle in Brandenburg kommt damit weiter nicht zur Ruhe. Anfang des Jahres hatte eine TragΓΆdie die BehΓΆrde erschΓΌttert: Ein DreijΓ€hriger war kurz vor Weihnachten verstorben – obwohl seine Familie den Notruf gewΓ€hlt hatte. Der Mitarbeiter am Telefon hatte entschieden, keinen Rettungswagen zu schicken. Internen Untersuchungen zufolge sei das Vorgehen des Mitarbeiters fachlich nicht zu beanstanden gewesen, sagte Thomas Barz damals im GesprΓ€ch mit t-online.

Verwendete Quellen
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