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Berlin: Ärzte sollen Millionen für fiktive Operationen abgerechnet haben


Millionenbetrug?
Ärzte sollen fiktive Operationen abgerechnet haben

Von t-online, jl

Aktualisiert am 18.04.2023Lesedauer: 2 Min.
ArztVergrößern des BildesEin Arzt hält ein Stethoskop in der Hand (Symbolbild): Gegend die Mediziner wurde Anklage erhoben. (Quelle: Patrick Seeger/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Lukrative Betrugsmasche: Zwei Ärzte sind angeklagt, etliche Operationen zwar abgerechnet, aber nicht durchgeführt zu haben.

In Berlin sollen zwei Ärzte in mehr als tausend Fällen fiktive Operationen abgerechnet und dadurch einen Millionenbetrag ergaunert haben. Die Berliner Staatsanwaltschaft erhob deshalb nach Angaben vom Dienstag Anklage gegen die inzwischen 67 und 72 Jahre alten Mediziner sowie eine 55-jährige Arzthelferin. Über die Zulassung muss nun das Landgericht entscheiden.

Der heute 72-jährige Internist soll zwischen Januar 2013 und Juni 2018 in seiner Praxis im Stadtteil Schöneberg bei Privatpatientinnen und -patienten, die zu ihm wegen Speiseröhrenbeschwerden wie Sodbrennen kamen, "wider besseres Wissen" ein sogenanntes Barrettsyndrom diagnostiziert haben.

Betrugsvorwürfe in Berlin: Patienten von Notwendigkeit überzeugt

Diese krankhafte Gewebeveränderung kann als mögliche Krebsvorstufe ambulant unter Vollnarkose operiert werden. Ursache ist Magensäure, die aufgrund eines erschlafften oder zu schwachen Schließmuskels andauernd zurück in die Speiseröhre fließt. Geschieht dies über einen längeren Zeitraum hinweg, verändert sich mitunter das Gewebe im unteren Bereich der Speiseröhre, so ein medizinischer Ratgeber.

Der Arzt soll die Patientinnen und Patienten von der Notwendigkeit des Eingriffs überzeugt haben. Der heute 67 Jahre alte Anästhesist soll sie dann betäubt haben, die Operationen selbst wurden aber wohl nicht vorgenommen.

Der Anästhesist soll danach insgesamt 714 Rechnungen mit einem Gesamtwert von knapp 140.000 Euro für die nicht notwendigen Narkoseleistungen gestellt haben, der Internist unter Mithilfe der Arzthelferin, die auch seine Lebensgefährtin ist, 1.050 Rechnungen über gut eine Million Euro für die nicht erfolgten Operationen.

Den dreien legt die Staatsanwaltschaft deshalb – trotz Einwilligung der Patientinnen und Patienten in die Operationen – gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung in 1.052 Fällen sowie banden- und gewerbsmäßigen Betrug in 1.764 Fällen zur Last.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur afp
  • sodbrennen.de: Barrettsyndrom
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