Messerattacke in Berlin: Zwei Mädchen niedergestochen – Kind außer Lebensgefahr

Einsatz an einer Schule in Berlin: Zwei Mädchen sind angegriffen und zum Teil lebensgefährlich verletzt worden. Die Hintergründe sind noch nicht bekannt.

Das in Berlin-Neukölln an einer Schule attackierte Mädchen ist außer Lebensgefahr. Das bestätigte ein Polizeisprecher dem rbb. Sie und ein weiteres Kind wurden am Mittwochnachmittag auf dem Schulhof von einem Mann mit einem Messer angegriffen. Beide Opfer sind sieben und acht Jahre alt, sie kamen in ein Krankenhaus. Bis zum frühen Donnerstagmorgen hatte es mit Blick auf das in Lebensgefahr schwebende Mädchen noch keine Entwarnung gegeben.

Die Tat ereignete sich gegen 15.15 Uhr. Ein 39-jähriger Mann ist noch am Tatort, der Evangelischen Schule an der Mainzer Straße, festgenommen worden. Er soll vor Ort auf die Polizei gewartet haben. Die Mordkommission hat die Ermittlungen aufgenommen. Nähere Informationen zu der Person und den Hintergründen gab es zunächst nicht. Polizei und Staatsanwaltschaft äußerten sich auch am frühen Donnerstagmorgen noch nicht zu dem Fall, für den Tagesverlauf wurden weitere Informationen erwartet.

Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch besuchte die Schule am Mittwochnachmittag. Sie sagte, dass der Mann ersten Ermittlungen zufolge ein Einzeltäter war. Es werde nicht von einer politisch oder religiös motivierten Tat ausgegangen. Sie habe mit Bestürzung von dem Gewaltfall erfahren. Nun gelte es, "den Vorfall genau aufzuklären und die polizeilichen Ermittlungen abzuwarten".

Ob der Täter die Mädchen kannte, sei Gegenstand der Ermittlungen, sagte eine Polizeisprecherin. Laut "B.Z." hatte er keine Beziehung zu seinen Opfern. Es gebe Hinweise auf eine psychische Krankheit, hieß es weiter. Auch das wollte die Polizei zunächst nicht bestätigen.

Nach Gewalttat in Berlin: Schule geräumt

Kurz nach der Tat meldete sich auch der Bezirksbürgermeister von Neukölln, Martin Hikel (SPD), meldete sich zu Wort. Er sei erschüttert und "tief betroffen". Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sprach von einer "unfassbaren Tat". Den verletzten Mädchen wünsche er schnelle und gute Genesung. "Den Eltern, Lehrern, Mitschülern sowie den Freunden gilt mein aufrichtiges Mitgefühl".

Die Schule wurde geräumt, die Umgebung von der Polizei mit Flatterband abgesperrt. Auch auf dem Schulhof war ein Bereich abgesperrt. Am Nachmittag standen mehrere Krankenwagen, Polizeiautos und Polizisten mit Helm auf und vor dem Schulgelände. Eltern holten ihre Kinder aus dem Hort der Grundschule ab, berichtete eine dpa-Reporterin. Schaulustige warteten vor den Absperrungen.

Unterricht fällt den Rest der Woche aus

Die Schule vereint nach eigenen Angaben eine Grundschule sowie eine Integrierte Sekundarschule und gymnasiale Oberstufe. Kinder der Klassen 1 bis 13 besuchen die Schule, die in Trägerschaft der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz ist.

Der Unterricht an der Evangelischen Schule Neukölln sollte für den Rest der Woche ausfallen. "Die ganze Schulgemeinde ist tief betroffen und entsetzt", schrieb Schulleiter Thorsten Knauer-Huckauf auf der Internetseite.

Für Schüler, Lehrer und Eltern sollen laut Senat am Donnerstag Beratungen und andere Unterstützungen angeboten werden. Bereits am Mittwoch waren psychologisch geschulte Helfer vor Ort im Einsatz. Auf dem Schulhof sollen anderen Kinder den Angriff miterlebt haben.