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Berlin: Brandenburger Tor zum 85. Jahrestag der Pogromnacht angestrahlt


85. Jahrestag der Pogromnacht
Schriftzug am Brandenburger Tor mahnt zum Gedenken

Von dpa
09.11.2023Lesedauer: 3 Min.
Berlin: Der Schriftzug "Nie wieder ist jetzt" wird zum 85. Jahrestag der Pogromnacht an das Brandenburger Tor projiziert.Vergrößern des BildesBerlin: Der Schriftzug "Nie wieder ist jetzt" wird zum 85. Jahrestag der Pogromnacht an das Brandenburger Tor projiziert. (Quelle: dpa)
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Am 9. November jährt sich die Reichspogromnacht zum 85. Mal. In Berlin wurde auf vielfältige Weise der Opfer gedacht.

Zahlreiche Menschen haben am Donnerstag in Berlin an den 85. Jahrestag der Pogromnacht der Nationalsozialisten erinnert. So wurde am Abend das Brandenburger Tor mit dem Schriftzug "Nie wieder ist jetzt" angestrahlt. Passend zu den Farben der israelischen Flagge leuchtete das Tor weiß, der Schriftzug und ein Davidstern blau.

Nach Angaben eines Sprechers der Berliner Senatsverwaltung hatte der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) die Illumination angeregt. Sie wurde gegen 18.30 Uhr eingeschaltet und sollte bis 22 Uhr zu sehen sein.

Lichteraktion von Wegner initiiert

Spätestens seit den Ereignissen der vergangenen Wochen sei diese Botschaft aktueller denn je, betonte Wegner am Donnerstag. Jüdinnen und Juden müssten in Berlin und in Deutschland sicher sein. "Wir werden alles dafür tun, damit Antisemitismus und Israelhass in Berlin keinen Platz haben", sagte der CDU-Politiker und versprach, Betroffene nicht allein zu lassen.

"Jeder einzelne von uns ist im alltäglichen Leben, auf der Straße, bei der Arbeit gefordert, Zivilcourage zu zeigen, hinzuschauen und sich zur Wehr zu setzen gegen Antisemitismus und gegen Angriffe auf unsere jüdischen Nachbarn und Freunde."

  • Seit dem Angriff der Hamas auf Israel gab es in Deutschland zahlreiche Angriffe auf Jüdinnen und Juden. Der Schwerpunkt antisemitischer Straftaten liegt sogar in Berlin. Lesen Sie hier mehr dazu.

Hunderte Teilnehmer gehen Gedenkweg entlang

Neben der Lichteraktion am Brandenburger Tor erinnerten hunderte Teilnehmer mit einem Rundgang durch zahlreiche Berliner Straßen an die Gewaltexzesse gegen die jüdische Bevölkerung in der Pogromnacht. Der sogenannte Gedenkweg führte vom Winterfeldtplatz über Tauentzienstraße und Kurfürstendamm zum Jüdischen Gemeindehaus in der Fasanenstraße.

Entlang dieser Straße befanden sich vor dem Zweiten Weltkrieg mehr als 100 jüdische Geschäfte, von denen viele in der Pogromnacht Ziel antisemitischer Zerstörungswut und Plünderungen wurden.

Zu dem sogenannten Gedenkweg eingeladen hatten die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg, das Erzbistum Berlin und der Handelsverband Berlin-Brandenburg. Nach Angaben der Berliner Polizei nahmen rund 2000 Menschen daran teil.

Der Berliner Erzbischof der katholischen Kirche, Heiner Koch, sagte, der Gedenkweg sei für ihn auch ein Zeichen der Solidarität mit den Jüdinnen und Juden in Berlin heute.

"Nie wieder ist jetzt"

Auch der evangelische Bischof Christian Stäblein bezog sich auf die aktuelle Situation vor dem Hintergrund des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas: "In einer Stadt, in der jüdische Menschen und jüdische Einrichtungen bedroht und angegriffen werden, sagen wir laut und deutlich: Nie wieder ist jetzt", erklärte er.

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, sagte, die Novemberpogrome vor 85 Jahren seien präsenter denn je. Es reiche nicht aus, zu betonen, dass sich die Schoa nicht wiederholen dürfe. Entscheidend sei, sich vor Jüdinnen und Juden zu stellen, wenn sie angegriffen würden.

Einen Halt legten die Teilnehmer auch an der Grünfeld-Ecke ein, dem früheren Joachimsthaler Platz an der Kreuzung zum Kurfürstendamm. Erfahren Sie hier, warum der Platz umbenannt wurde.

1938 hatten Schlägertrupps der Nationalsozialisten in der Nacht vom 9. zum 10. November landesweit eine Gewaltwelle gegen Juden begonnen. In der Folge wurden nach Angaben des Deutschen Historischen Museums mehr als 1.300 Menschen getötet, 1.400 Synagogen zerstört und beschädigt, 7.000 Geschäfte überfallen und 30.000 Juden in Konzentrationslager verschleppt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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