Mehr Einsatzkräfte und Böllerverbotszonen Heiße Phase: So bereiten sich Politik und Polizei auf Silvester vor
Im vergangenen Jahr kam es in der Silvesternacht in Berlin zu schweren Ausschreitungen. Das soll sich nicht wiederholen. Was Politik und Polizei jetzt planen.
Rund zwei Wochen vor Silvester beginnt für Politik und Polizei in Berlin die heiße Phase der Einsatzplanung. Am Freitagnachmittag will Innensenatorin Iris Spranger (SPD) die Innenpolitiker aller Fraktionen über die Vorbereitungen für die kommende Silvesternacht und die Maßnahmen zur Verhinderung neuer Gewaltausbrüche informieren.
Spranger hatte angekündigt, dass deutlich mehr Polizisten im Einsatz sein werden als vor einem Jahr. Damals waren es rund 1.300 Beamte mehr als in normalen Nächten. Auf Unterstützung aus anderen Bundesländern kann Berlin nicht hoffen, weil die Polizei an Silvester überall gebraucht wird. Allerdings werden Einheiten der Bundespolizei erwartet.
Politik und Polizei rechnen auch in diesem Jahr mit ähnlichen Vorfällen wie 2022. Die Stimmung in der arabischstämmigen Bevölkerung, etwa in Neukölln und Gesundbrunnen, könnte auch durch den Krieg in Israel und Gaza aufgeheizt sein.
Böllerverbot in ganz Berlin ist nicht möglich
Die umfangreichen Vorplanungen für den bevorstehenden Jahreswechsel laufen bereits seit Monaten. In Kürze werden auch die Gebiete bekannt gegeben, in denen Feuerwerk und Böller aus Sicherheitsgründen verboten sind. Für das gesamte Stadtgebiet ist dies rechtlich durch das Land Berlin nicht möglich, da es sich um ein Bundesgesetz handelt.
Unter Druck steht nicht nur Innensenatorin Spranger, sondern auch der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU), der seinen Wahlsieg Anfang des Jahres auch den Silvesterkrawallen verdankte und nun beweisen will, dass Berlin unter seiner Führung die Lage besser im Griff hat.
Polizei und Feuerwehr wollen enger zusammenarbeiten
Nach Überlegungen von Politik und Polizei könnte das Böllern auch in Teilen Neuköllns verboten werden. Zu Krawallen kam es in der vergangenen Silvesternacht beispielsweise in Neukölln rund um die Sonnenallee. Aber auch in Schöneberg, Gesundbrunnen und Spandau wurden wie in anderen deutschen Großstädten Böllerwürfe auf Polizisten registriert. In den vergangenen Jahren gab es drei Böllerverbotszonen: am Alexanderplatz, in Schöneberg rund um die Pallasstraße und in einigen Straßen von Alt-Moabit.
In der Silvesternacht wollen Polizei und Feuerwehr enger zusammenarbeiten, um die Gefahrenlage zu analysieren und die Freiwilligen Feuerwehren von gefährlichen Orten fernzuhalten. Feuerwehrleute, die in den vergangenen Nächten ebenfalls mit Raketen beschossen wurden, sollen in bestimmten Gebieten von Polizisten begleitet werden. Die Feuerwehr empfiehlt ihren Leuten, bestimmte Schutzausrüstung zu tragen.
- Nachrichtenagentur dpa