33 Polizisten verletzt Türkische Fußballfans randalieren am Breitscheidplatz

In Berlin eskaliert eine Feier von Hunderten türkischen Fußballanhängern. 33 Polizisten werden verletzt. Die Gewerkschaft der Polizei verurteilt die Ausschreitungen scharf.
Bis zu 2.500 Anhänger des türkischen Fußballklubs Galatasaray Istanbul haben am Sonntagabend am Berliner Breitscheidplatz den Gewinn der Meisterschaft ihres Lieblingsklubs gefeiert. Dabei wurden laut Angaben der Polizei 33 Einsatzkräfte verletzt, weil Randalierer mit Pyrotechnik auf die Beamten feuerten und sie mit Steinen und Flaschen bewarfen.
Der Vorsitzende des Berliner Landesverbands der Gewerkschaft der Polizei verurteilte die Aktion am Montag: "Es ist unfassbar, dass wir mit 33 verletzten Kollegen aus einem ganz normalen Abend in Berlin gehen, weil jemand in der Türkei die Meisterschaft im Fußball gewonnen hat", schrieb Stephan Weh beim Kurznachrichtendienst X.
Man rede bei der Versammlung der Fußballfans nicht über den 1. Mai oder Silvester, an denen es regelmäßig zu Gewalt und Ausschreitungen kommt. Flaschen- und Steinwürfe sowie Pyrotechnik "mögen vielleicht am Bosporus zum Feiern dazugehören, in unserem Land wirft man sie nicht auf Menschen und riskiert schwerste Verletzungen oder sogar den Tod", so Weh.
Polizei muss Straßen um den Breitscheidplatz sperren
Am Vorabend hätten sich gegen 20 Uhr bereits 400 Personen am Breitscheidplatz aufgehalten, so die Berliner Polizei weiter. Weil immer mehr Fans dazugekommen seien, hätten die Beamten vor Ort etwa eine halbe Stunde später die angrenzenden Straßen für den Autoverkehr gesperrt. Etwa zur gleichen Zeit habe sich ein Autokorso mit rund 200 Fahrzeugen in Bewegung gesetzt.
Nachdem die Anzahl der Fans auf 2.500 angewachsen sei, hätten Fans wiederholt Pyrotechnik abgebrannt. Einige seien auf Absperrgitter geklettert. Als gegen 21 Uhr zivile Polizeikräfte am Kurfürstendamm Ecke Joachimsthaler Platz etwa 30 bis 50 Personen anhielten, seien die Beamten mit Pyrotechnik beworfen worden.
Polizist bei Festnahme mit einer Flasche verletzt
Im Laufe des Abends griffen Galatasaray-Fans laut Polizeiangaben auch an der Gedächtniskirche Einsatzkräfte an. Daraufhin hätten die Beamten auch Reizgas eingesetzt. Anschließend habe der Polizeiführer entschieden, die Jubelfeier zu beenden. Gegen 21.45 Uhr hätten sich jedoch immer noch etwa 1.000 Personen am Breitscheidplatz aufgehalten. Bei der Festnahme eines Verdächtigen sei ein Polizist mit einer Flasche beworfen und an der Hand verletzt worden.
Trotz wiederholter Aufforderungen, den Platz zu verlassen, sei immer wieder Pyrotechnik gezündet worden. Außerdem sei die Polizei mit Steinen und Flaschen beworfen worden. Einzelne Personen hätten propalästinensische Parolen gerufen.
Journalist mit Reizgas angegriffen
Nach der Versammlungsauflösung am Breitscheidplatz hätten Fans in der Lietzenburger Straße eine Einsatzhundertschaft der Polizei gezielt mit Pyrotechnik attackiert. Ein Polizist habe dabei ein Knalltrauma erlitten. In der Budapester Straße besprühten laut der Polizei Fans einen Pressevertreter mit Reizgas.
Insgesamt seien 34 Personen festgenommen worden. Die Polizei führt nun 30 Strafermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruchs, tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung und versuchter Gefangenenbefreiung.
- berlin.de: Pressemitteilung der Berliner Polizei vom 19. Mai 2025