Auch für Museumsinsel verantwortlich Marion Ackermann wird Chefin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Die bisherige Leiterin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden wechselt nach Berlin. Was bringt sie mit? Und was erwartet sie?
Marion Ackermann wird neue Präsidentin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) in Berlin. Die 60-jährige Kunsthistorikerin tritt ab 1. Juni die Nachfolge von Hermann Parzinger an der Spitze der bedeutendsten deutschen Kultureinrichtung an. Ihre Amtseinführung ist am Dienstag (27.5.).
Ackermann wechselt nach acht Jahren als Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) nach Berlin. In ihrer neuen Position wird sie unter anderem für die weltberühmte Museumsinsel verantwortlich sein, zu der Institutionen wie das Pergamonmuseum gehören.
Die promovierte Kunsthistorikerin gilt als erfahrene Museumsmanagerin. Vor ihrer Zeit in Dresden leitete sie bereits das Kunstmuseum Stuttgart und die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf.
Ihre Amtszeit in Dresden war von Erfolgen wie großen Ausstellungen zu Jan Vermeer und Caspar David Friedrich geprägt, aber auch vom spektakulären Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe im Jahr 2019 überschattet.
Juwelendiebstahl beschädigte die "Generalin"
Der Diebstahl historischer Juwelen aus Diamanten und Brillanten von Millionenwert beschädigte die "Generalin", die sich stets vor ihr Team stellte. Über Monate stand Ackermann im Zentrum der öffentlichen Kritik wegen des verlorenen "Staatsschatzes" und der Ursachen. Schließlich gab es noch einen umstrittenen Deal, bei dem ein Betrüger mitverdiente.
Die Opposition im sächsischen Landtag warf ihr Versagen vor und verlangte angesichts der vor Gericht offenbar gewordenen Sicherheitslücken personelle Konsequenzen.
Immerhin: Ende 2022 gaben die später verurteilten Täter im Zuge ihres Prozesses den Großteil der Schmuckstücke zurück – einige prächtige Kunstobjekte sind bisher verschollen. Die SKD stellten inzwischen ihr Sicherheitssystem komplett neu auf, mit viel Geld. "Es gab Momente, die mir sehr nah gingen", sagte Ackermann im Rückblick auf die Anfeindungen vor allem von der AfD.
Berlin gewinnt mit Ackermann eine Museumsmanagerin, die ihre Vorhaben mit weiblichem Charme statt lautem Getöse durchsetzt – und auch persönliche Verbindungen nutzt. Die 60-Jährige geht offen auf Menschen zu, begeistert mit ihrer Faszination nicht nur für Kunst und steht für Frauenpower, auch in Führungspositionen. Die Dresdner Erfahrungen haben zudem ihre Fähigkeit in Krisen gestählt.
In der Hauptstadt steht Ackermann nun vor der Aufgabe, die Reform der SPK umzusetzen und die Stiftung mit ihren rund 2.000 Beschäftigten international wettbewerbsfähig zu machen.
- Nachrichtenagentur dpa
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