Kritik von Polizeigewerkschaft Selenskyi-Besuch in Berlin: Sperrungen und Verkehrschaos erwartet

Am Mittwoch besucht Wolodymyr Selenskyj Berlin. Für die Menschen in der Hauptstadt bedeutet das große Einschränkungen, für die Polizei eine Ausnahmesituation.
Die Ankündigung kam kurzfristig: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj trifft am Mittwoch zu einem Kurzbesuch in Berlin ein. Über das genaue Programm während seines Aufenthalts ist aktuell noch nichts bekannt. Nach t-online-Informationen soll Selenskyj noch am selben Tag wieder abreisen.
Für die Dauer des Selenskyj-Besuchs plant Berlin mit höchsten Sicherheitsvorkehrungen. Außerdem wird es zu großen Einschränkungen auf Berlins Straßen sowie beim öffentlichen Nahverkehr kommen – mit Straßensperrungen und Unterbrechungen etwa bei der S-Bahn. Diese hat die Berliner Polizei, wie bei Besuchen hochgefährdeter Staatsgäste üblich, in einer Allgemeinverfügung veröffentlicht.
In der Zeit von 6 bis 22 Uhr sind demnach vor allem vier Bereiche rund um den Tiergarten besonders betroffen.
- Im Norden: Lennéstraße zwischen dem Kemperplatz und der Ebertstraße sowie die Ebertstraße bis zur Hannah-Ahrendt-Straße
- Im Osten: Ebertstraße zwischen der Hannah-Ahrendt-Straße und dem Potsdamer Platz, die Voßstraße zwischen der Hausnummer 21 und der Ebertstraße, die Zugänge zum S- und U-Bahnhof Potsdamer Platz nördlich und südlich am Leipziger Platz sowie der Potsdamer Platz an der südöstlichen Gebäudeflucht bis zur Stresemannstraße
- Im Süden: Der Bereich entlang der südlichen Gehwegseite der Potsdamer Straße vom Leipziger Platz bis zum Potsdamer Platz 1
- Im Westen: Vom Potsdamer Platz 1 über die Potsdamer Straße hinweg zum Potsdamer Platz 2 sowie die Bellevuestraße westliche Gehwegseite bis zum Kemperplatz
Es ist davon auszugehen, dass Tausende Polizisten im Einsatz sein und die Maßnahmen kontrollieren und durchsetzen werden.
Kritik daran kommt von der Berliner Geschäftsstelle der Gewerkschaft der Polizei (GdP). Deren Sprecher Benjamin Jendro sagte mit Blick auf die aktuellen Großlagen für die Polizei, Berlins Politik könne "angesichts des Staatsbesuchs direkt nach dem DFB-Pokalfinale die stetige Belastung nicht weiter leugnen". Für die Beamten fordert Jendro daher Gespräche über einen möglichen Ausgleich für die hohe Belastung: "Ein zusätzlicher Urlaubstag im Quartal und eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit wie bei allen anderen auf 40 Stunden."
- Eigene Recherche
- Gespräch mit Benjamin Jendro
- Pressemitteilung der Berliner Polizei vom 27. Mai 2025 (per Mail)