Aus landeseigenem Bestand Senatorin Breitenbach will mehr Wohnungen für Obdachlose in Berlin

Zehntausende Menschen haben in Berlin kein Dach über dem Kopf. Um wenigstens einigen von ihnen zu helfen, will Sozialsenatorin Breitenbach nun die landeseigenen Wohnungsgesellschaften in die Pflicht nehmen.
Im Kampf gegen die hohe Obdachlosigkeit in Berlin sollen die landeseigenen Wohnungsgesellschaften laut Elke Breitenbach (Linke) mehr Wohnungen zur Verfügung stellen. Geflüchtete und Obdachlose stünden in der Schlange der Bewerberinnen und Bewerber um eine Wohnung ganz hinten, sagte Berlins Sozialsenatorin der "Berliner Morgenpost". "Wenn die Stadtgesellschaft es ernst meint, muss die Stadtgesellschaft jetzt eine Quote bei den landeseigenen Wohnungsgesellschaften einführen, damit Wohnungslose eine Wohnung erhalten", forderte sie.
Rund 50.000 Wohnungslose sind ihren Angaben nach derzeit in Unterkünften untergebracht. Bei dem Großteil handle es sich demnach um anerkannte Geflüchtete, die keine Wohnung finden. Nach Breitenbachs Vorstellungen sollten deshalb zehn Prozent der jährlich freiwerdenden Wohnungen für Obdachlose reserviert werden.
Bei einem Wohnungsbestand der landeseigenen Gesellschaften von 320.000 Wohnungen und einer jährlichen Fluktuation von fünf Prozent würden pro Jahr 16.000 Wohnungen frei, berichtet die "Berliner Morgenpost". Sie wolle zehn Prozent davon – also rund 1.600 Wohnungen pro Jahr – für Obdachlose haben, so Breitenbach.
Hinzu kämen rund 30.000 neu gebaute landeseigene Wohnungen, von denen die Sozialsenatorin ebenfalls zehn Prozent – also weitere 3.000 Wohnungen – für Obdachlose reservieren will. Insgesamt könnten so ihren Rechnungen zufolge 4.600 Wohnungen bereitgestellt werden.
- "Berliner Morgenpost" (kostenpflichtig): "Senatorin will mehr Wohnungen für Obdachlose in Berlin"