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Berlin: Clubs könnten ins Freie ausweichen – illegale Raves "austrocknen"


Illegale Partys "austrocknen"
Berliner Clubs könnten ins Freie ausweichen

Von dpa
Aktualisiert am 27.07.2020Lesedauer: 3 Min.
Der leere Eingang vom About Blank Club im April in Berlin: Die Clubs leiden unter der Corona-Krise. Für Partys im Freien gibt es aber hohe Hürden.Vergrößern des BildesDer leere Eingang vom About Blank Club im April in Berlin: Die Clubs leiden unter der Corona-Krise. Für Partys im Freien gibt es aber hohe Hürden. (Quelle: Contini/imago-images-bilder)
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Noch sind die Clubs in Berlin wegen der Corona-Krise geschlossen

Für die wirtschaftlich unter Druck stehenden Clubs in Berlin wären Techno-Partys im Freien ein Lichtblick. Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) hatte Berlins Bezirksbürgermeister bereits in der ersten Julihälfte dabei um Hilfe gebeten. "Bisher gibt es noch keinen offiziellen Rücklauf", hieß es dazu am Montag aus der Wirtschaftsverwaltung.

Aus Pops Sicht hätten professionell organisierte Open-Air-Partys mindestens einen weiteren Vorteil: Damit ließen sich ausufernde, illegale Feiern austrocknen. Erst am Wochenende hatte im Volkspark Hasenheide in Neukölln eine illegale Party mit nach Polizeiangaben rund 3.000 Menschen stattgefunden. Die Sicherheitskräfte beschlagnahmten fünf Musikanlagen und notierten fünf Ordnungswidrigkeiten wegen unzulässigen Lärms.

Gesundheitssenatorin Dilek Dalayci (SPD) kommentierte, solche Partys seien "nicht hinnehmbar" und "illegal". Die Veranstalter, die das Equipment dorthin gebracht hätten, müssten ausfindig gemacht werden.

Vorschläge für Partys im Freien

Wirtschaftssenatorin Pop bat in ihrem Schreiben an die Bezirke um Unterstützung der Idee, für legale Veranstaltungen der Clubbetreiber öffentliche Flächen schnell und unbürokratisch zur Verfügung zu stellen. Auch die Clubcommission Berlin ist für legale Techno-Partys im Freien. Die wilden Partys seien Ausdruck davon, dass es zurzeit keine Möglichkeit für Menschen gebe, sich zu treffen und zu tanzen, sagte Clubcommission-Sprecher Lutz Leichsenring der Tageszeitung "taz" (Montag).

Die Clubkommission hat eine Reihe von Vorschlägen gemacht, wo in den Bezirken von Spandau bis Treptow-Köpenick entsprechende Veranstaltungen möglich sein könnten. Dazu gebe es im Laufe dieser Woche Gespräche, teilte Leichsenring am Montag mit.

Bezirksamt Neukölln: Keine Raves in Grünanlagen

Nach Einschätzung des Bezirksamts Neukölln kommt dort keine Grünanlage als Veranstaltungsfläche infrage. Und es werde auch in keinen bezirklichen Grünanlagen Raves veranstalten oder diese dafür freigeben, teilte ein Sprecher mit. Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) erklärte, nach den völlig ausgearteten Raves in der Hasenheide gehe er davon aus, dass der Senat seinen Vorschlag überdenke. Zuvor hatte der "Tagesspiegel" über Hikels Position berichtet.

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Grünanlagen seien zur Erholung für alle da, so der SPD-Politiker. "Das klappt nur, wenn sich Besuchende an ein paar Grundsätze des solidarischen Miteinanders halten, und das Wochenende hat gezeigt, dass das bei Raves völlig illusorisch ist. Flaschen, Scherben, Zigarettenstummel, Müllberge und vor allem zerstörte Gebüsche voller Fäkalien wurden hinterlassen", kritisierte Hikel. "Wer nach dem Wochenende ernsthaft noch Raves in bezirklichen Grünanlagen will, ist herzlich zur Geruchsprobe in die Hasenheide eingeladen und darf gerne auch mit aufräumen."

Einigung offenbar schwierig

Friedrichhain-Kreuzberg zählt nicht zu den Bezirken auf der Liste. Aus Sicht des Bezirksamtes existieren dort aber ebenfalls keine geeigneten Flächen, wie eine Sprecherin am Montag erklärte. In Spandau herrscht gegenüber der Idee, Partys auf bezirkseigenen Grünflächen zu veranstalten, gleichfalls Skepsis.

Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg teilte auf Anfrage mit, Grünanlagen seien zu schützen und schonend zu benutzen. "Ihre kommerzielle Nutzung ist nicht umsonst. Bei größeren Veranstaltungen mit unbestimmtem Personenkreis sind die vorhersehbaren Schäden zu groß, als dass man sie hinnehmen könnte." Sie müssten vom Veranstalter entsprechend bezahlt werden.

Oft kommt es auch im Detail zu Schwierigkeiten: Die von der Clubkommission vorgeschlagene Grünanlage Marienhöhe etwa sei ein Gartendenkmal, das wegen baulicher Mängeln derzeit abgesperrt sei. Eine umfangreiche Sanierung werde geplant. "Insofern steht dieses Gelände nicht zur Verfügung." Andere Bezirke, wie Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf wollen sich mit dem Thema erst noch befassen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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