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Mord nach über 50 Jahren Ehe?: Rentner auf der Anklagebank


Berlin
Mord nach über 50 Jahren Ehe?: Rentner auf der Anklagebank

Von dpa
07.06.2021Lesedauer: 2 Min.
Justitia-AbbildungVergrößern des BildesAbbildungen der Justitia an einer Scheibe am Eingang zu einem Gericht. (Quelle: Rolf Vennenbernd/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Nach mehr als 50-jähriger Ehe soll ein Berliner Rentner seine schlafende Ehefrau mit einem Hammer und einem Küchenmesser ermordet haben. Vor dem Landgericht der Hauptstadt hat der 84-Jährige einen Angriff zugegeben. Als die 93-Jährige im Bett gelegen und wieder einmal leise geweint habe, habe es "Klick gemacht", sagte der Angeklagte zu Prozessbeginn am Montag. Er sei aufgestanden und habe einen Hammer geholt. Seine Frau habe jedoch nicht geschlafen. "Ich wollte, dass das Weinen aufhört." Wie oft er zugeschlagen habe, wisse er nicht. Alles sei "wie im Nebel" gewesen. Was er angerichtet habe, sei furchtbar.

Der 84-jährige Deutsche soll die Frau laut Anklage am frühen Morgen des 6. Januar dieses Jahres in der gemeinsamen Wohnung in Berlin-Neukölln heimtückisch angegriffen haben. Mindestens 30 Mal soll er auf den Kopf und auf das Gesicht seiner im Bett schlafenden Ehefrau geschlagen haben. Als sie sich nicht mehr rührte, habe er ihren Puls gefühlt. "Als er noch einen Pulsschlag verspürte, griff er zu einem Küchenmesser", so die Anklage. Mehrfach habe er zugestochen.

Der Angeklagte schilderte vor Gericht eine Überforderungssituation, die drei Jahre zuvor begonnen habe. Damals habe seine Frau erklärt, dass sie die Wohnung nicht mehr verlassen könne. Er habe seitdem alle Besorgungen erledigt. Kurz vor der Tat sei bei ihm ein kleiner Tumor im Magen festgestellt worden. Ohne Erlaubnis habe er das Krankenhaus verlassen, um sich um seine Frau kümmern zu können. Sie habe fremde Hilfe im Haushalt abgelehnt und auch nicht in eine Senioreneinrichtung gewollt.

Den Angriff habe er nicht länger geplant, so der Angeklagte. Seine Frau sei in der letzten Zeit verändert gewesen. "Sie war ernst und verschlossen, kleine Scherze gab es nicht mehr", schilderte der frühere Werkzeugmacher. Sie habe oft erklärt, sie fühle sich unnütz. Er habe versucht, sie aufzumuntern. Sie habe versucht, Tränen vor ihm zu verstecken. Was mit ihr werden sollte, wenn er zur Behandlung in ein Krankenhaus müsse, hätten sie nicht geklärt.

Kurz nach der Tat hatte der nicht vorbestrafte Mann die Polizei alarmiert. Er ist seitdem inhaftiert und befindet sich derzeit in einem Haftkrankenhaus. Der Prozess geht am 11. Juni weiter.

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