Berlin Liebermann-Villa zeigt deutsch-jüdische Fotografin Simon
Die Liebermann-Villa am Berliner Wannsee widmet sich der deutsch-jüdischen Fotografin Gerty Simon (1887-1970). Die Ausstellung "Gerty Simon. Berlin/London. Eine Fotografin im Exil" entstand nach Angaben vom Donnerstag in Zusammenarbeit mit der Wiener Holocaust Library in London. Die erste Überblicksausstellung mit Arbeiten Simons im deutschsprachigen Raum ist von Sonntag an bis zum 4. Oktober in der einstmaligen Sommerresidenz des Malers Max Liebermann (1847-1935) zu sehen.
Die als Gertrud Cohn in Bremen geborene Gerty Simon hatte zunächst in Berlin ihr eigenes "Photographisches Studio". Ohne klassische Ausbildung baute sie sich ein Netzwerk auf. Aus ihren Kontakten ergaben sich Porträts von Persönlichkeiten wie Albert Einstein, Max Planck, Renée Sintenis, Max Slevogt, Käthe Kollwitz, Kurt Weill, Lotte Lenya oder Liebermann. Wegen ihrer jüdischen Herkunft ging sie 1933, im Jahr der Machtergreifung der Nationalsozialisten, nach London ins Exil. Auch dort eröffnete Simon ein Fotoatelier, das zum Treffpunkt vieler Menschen im Exil wurde. Neben britischen Persönlichkeiten fotografierte sie dort auch namhafte Emigrantinnen und Emigranten.