Berlin Prozess gegen Bushido-Ex-Partner: Zeugen nicht erschienen
Berlin (dpa/bb) – Im Prozess gegen Clanchef Arafat A.-Ch. und drei seiner Brüder um mutmaßliche Straftaten zum Nachteil von Rapper Bushido hat das Berliner Landgericht am Montag vergeblich auf zwei Zeugen gewartet. Beide Männer hätten auf telefonische Nachfrage erklärt, die Ladung gar nicht oder nicht rechtzeitig erhalten zu haben und sie könnten am 45. Verhandlungstag auch nicht kurzfristig erscheinen, hieß es am Rande. Der Prozess wird am Mittwoch voraussichtlich mit der weiteren Befragung eines Musikmanagers aus einer anderen arabischstämmigen Großfamilie fortgesetzt.
Bushido, bürgerlich Anis Ferchichi, und der 45-jährige Arafat A.-Ch., Chef einer bekannten arabischstämmigen Großfamilie, galten als Partner im Musikgeschäft. Laut Anklage kam es zu Straftaten, nachdem Bushido 2017 die Geschäftsbeziehungen aufgelöst hatte. Arafat A.-Ch. habe dies nicht akzeptieren wollen und von dem Musiker eine Millionen-Zahlung sowie die Beteiligung an dessen Musikgeschäften für 15 Jahre gefordert.
Bushido soll im Dezember 2017 und Januar 2018 bedroht, beschimpft, eingesperrt und mit einer Wasserflasche sowie einem Stuhl attackiert worden sein. Die Anklage lautet unter anderem auf versuchte schwere räuberische Erpressung, Freiheitsberaubung und gefährliche Körperverletzung. Die vier Brüder haben zu den Vorwürfen geschwiegen. Der Prozess läuft bereits seit einem Jahr.