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Berlin: Aktivisten im Hungerstreik – "Ich werde von Tag zu Tag schwächer"


Junge Aktivisten essen nichts mehr
"Es werden mehr Menschen zusammenbrechen"


Aktualisiert am 17.09.2021Lesedauer: 2 Min.
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Aktivist Henning liegt auf einem Matratzenlager: "Ich werde von Tag zu Tag schwächer. Die letzten drei Tage habe ich drei Kilo abgenommen.", sagt er.Vergrößern des Bildes
Aktivist Henning liegt auf einem Matratzenlager: "Ich werde von Tag zu Tag schwächer. Die letzten drei Tage habe ich drei Kilo abgenommen.", sagt er. (Quelle: Steinke/t-online)

In Berlin sind junge Klima-Aktivisten seit 17 Tagen im Hungerstreik. Einer musste bereits in Krankenhaus eingeliefert werden. Ein Angebot der Kanzlerkandidaten lehnen sie als "absurd" ab.

Es ist bereits Tag 17 des Hungerstreiks, in den mehrere junge Menschen in Berlin getreten sind, um gegen die Klimapolitik der Parteien zu protestieren. Obwohl bereits ein Aktivist zusammengebrochen und ins Krankenhaus eingeliefert worden ist, wollen sie weitermachen. Einer von ihnen ist Henning Jeschke. Der 21-Jährige war bereits von Anfang an dabei.

Inzwischen geht es ihm körperlich und auch seelisch nicht gut, wie t-online bei einem Besuch im Protestcamp erfuhr. "Ich werde von Tag zu Tag schwächer. Die letzten drei Tage habe ich drei Kilo abgenommen. Ich kann nicht mehr so gut stehen oder gehen", sagt er.

Protest in Berlin: Hungerstreikenden geht es schlechter

Zum Hintergrund: Die jungen Menschen wollen in Berlin mit einem Hungerstreik ein öffentliches Gespräch mit den Kanzlerkandidierenden von SPD, CDU und Grüne erzwingen. Die Bundesregierung und auch die Kanzlerkandidierenden lehnen die Protestform der jungen Leute jedoch ab.

Weil es den Hungerstreikenden zunehmend schlechter geht, haben sie nun einen erneuten Versuch gestartet, um mit den Politikerinnen und Politikern ins Gespräch zu kommen, wie sie auf einer Pressekonferenz am Mittwoch sagten. "Wir wollen, dass Sie mit uns am 23. September um 19 Uhr hier öffentlich reden. Bis dahin werden wir nicht aufhören zu hungern", ließen die Aktivisten verlauten.

Hungerstreikende sind empört über Gesprächsangebot

Doch auch dieses Angebot hätten die Kanzlerkandidierenden abgelehnt – und stattdessen ein anderes unterbreitet. Sie wollen in einem nicht öffentlichen Gespräch nach der Bundestagswahl mit den Aktivistinnen und Aktivisten reden. Aber nur unter der Bedingung, dass diese ihren Hungerstreik bis dahin einstellen.

Der Hungerstreikende Jeschke ist darüber empört, wie er t-online sagte: "Das ist absurd und das nehme ich als respektlos wahr". Denn: "Es kann nicht sein, dass die Wahlkampftermine ein wichtigeres Anliegen als der Schutz des Lebens der jungen Generation sind." Dennoch möchte er weiterstreiken.

Dass er bereits gesehen hat, was passieren kann, wenn man so lange nichts isst, scheint ihn nicht abzuhalten. Über den Zusammenbruch seines Kollegen sagt er: "Es war sehr erschreckend. Die Gedanken zu Ohnmacht, Krankenhaus und Todesrisiko sind dann wieder da." Dennoch bleibt er kämpferisch: "Wir werden das hier aber weitermachen und es werden mehr Menschen zusammenbrechen."

Verwendete Quellen
  • Eindrücke und Gespräche vor Ort
  • Eigene Recherche
  • Teilnahme an Online-Pressekonferenz
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