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Berlin: Falscher Politiker kriegt Unterlagen zur Annahme der Wahl


Peinlicher Fehler
Falscher Politiker kriegt Unterlagen zur Annahme der Wahl

  • Anne-Sophie Schakat
Von Anne-Sophie Schakat

Aktualisiert am 18.10.2021Lesedauer: 2 Min.
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Andreas Otto (l. Grüne) und Andreas Otto (FDP) aus Berlin: Einer darf ins Abgeordnetenhaus, der andere nicht. Bei der Benachrichtigung kam es zu einem Fehler der Landeswahlleitung.Vergrößern des Bildes
Andreas Otto (l. Grüne) und Andreas Otto (FDP) aus Berlin: Einer darf ins Abgeordnetenhaus, der andere nicht. Bei der Benachrichtigung kam es zu einem Fehler der Landeswahlleitung. (Quelle: Dietl / Grüne Fraktion Berlin und FDP Reinickendorf - Montage t-online)

In Berlin gehen die Wahl-Pannen auch nach dem Wahltag weiter. Der FDP-Politiker Andreas Otto erhielt kürzlich Unterlagen zur Annahme der Wahl zum Abgeordnetenhaus. Dabei hatte er die Wahl gar nicht gewonnen.

Ein peinlicher Fehler der Landeswahlleitung in Berlin belustigt derzeit das Netz – und sorgt gleichzeitig erneut für Kopfschütteln über die Hauptstadt. Bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus sicherte sich der Grünen-Politiker Andreas Otto in Pankow ein Direktmandat für das Berliner Abgeordnetenhaus. Die Unterlagen zur Annahme der Wahl gingen jedoch nicht an ihn, sondern an seinen Namensvetter Andreas Otto von der Berliner FDP, der in Reinickendorf erfolglos angetreten war.

Diese Panne machte der Berliner FDP-Politiker Timo Bergemann am Montag auf Twitter publik. "Ich dachte mir 'Huch was ist denn das?'", erzählt der FDP-Mann Andreas Otto auf Nachfrage von t-online lachend. "Das war schon ganz lustig, zeigt aber natürlich mal wieder das Versagen der Senatsverwaltung und dass dort dringend ein Wechsel nötig ist", erklärt Otto mit Blick auf die derzeit noch SPD-geführte Innenverwaltung, bei der die Landeswahlleitung angesiedelt ist.

Berliner Landeswahlleitung erklärt Panne

Otto habe das Büro der Wahlleitung dann auf den Fehler aufmerksam gemacht. Der FDP-Politiker berichtet, dass ihm von der Wahlleitung ein offizielles Entschuldigungsschreiben angekündigt wurde.

Darin soll dann die Bitte enthalten sein, dass Otto doch die falschen Unterlagen vernichten möge. Ob er die Wahl auch einfach hätte annehmen können? "Ich weiß es nicht", sagt Otto lachend.

"Nein", stellt der Leiter der Geschäftsstelle der Landeswahlleiterin Berlin, Geert Baasen, auf Nachfrage von t-online klar. "Aus der beiliegenden Annahmeerklärung geht hervor, dass sie für den gewählten Bewerber der Partei Bündnis 90/ Die Grünen im Wahlkreis 6 in Pankow bestimmt ist.

"Das ist schon peinlich"

"Da für die Bewerberinnen und Bewerber zum Teil nur die Erreichbarkeitsanschriften vorlagen und mögliche Umzüge berücksichtigt werden mussten, war ein Abgleich mit den aktuellen Meldeanschriften der Gewählten erforderlich. Hier ist der Fehler passiert", erklärt Baasen die Panne. Die richtigen Unterlagen seien schlicht an die falsche Adresse gesandt worden.

Seinen Namensvetter von den Grünen – der die Unterlagen eigentlich hätte erhalten müssen – lernte Andreas Otto am Samstag bei einem Treffen mit der "B.Z." kennen. "Wir haben beide geschmunzelt. Er hat es dann auch mit Humor genommen, wie soll man es auch sonst nehmen? Aber das ist natürlich schon peinlich", so Otto.

Ähnlich sehen es auch viele Twitter-Nutzer, die den Post von Timo Bergemann kommentiert haben. "Können wir einen Vormund für Berlin einsetzen?", fragt einer. "Immerhin wurden die Unterlagen innerhalb des Stadtgebiets versendet. Dafür gibt es schon mal einen Punkt", witzelt ein anderer.

In Berlin war es bei den Wahlen am 26. September zu zahlreichen Pannen gekommen. So mussten Wahlberechtigte teils Stunden auf die Stimmabgabe warten, etwa weil Stimmzettel fehlten oder falsche vorlagen. Mehrere Akteure und auch die Landeswahlleitung selbst haben angekündigt, Einspruch gegen die Wahlergebnisse einlegen zu wollen.

Verwendete Quellen
  • Timo Bergemann/Twitter
  • Telefonat mit Andreas Otto (FDP)
  • Presseanfrage an der Landeswahlleiterin Berlin
  • Gedruckte Ausgabe der "B.Z." (18.10.2021)
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