Personalausfall durch Omikron Gewerkschaft der Polizei will Einsätze weiter priorisieren

Die steigende Zahl der Corona-Fälle bei Berliner Beamten bereitet der Gewerkschaft der Polizei Sorgen. Sie plädiert erneut für eine Einschränkung der Einsätze – etwa bei der Begleitung von Corona-Spaziergängen.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sorgt sich angesichts der starken Zunahme neuer Corona-Fälle um die Einsatzfähigkeit in den kommenden Wochen. "Wir haben auch bei der Polizei gerade eine Kurve, die deutlich nach oben zeigt", sagte Gewerkschaftssprecher Benjamin Jendro im RBB-Inforadio am Donnerstagmorgen. Aktuell sei die Polizei noch handlungsfähig. "Aber wir betrachten die nächsten Wochen schon mit Sorge."
Die Polizei müsse schauen, ob sie ihre Einsätze priorisiere, insbesondere auch mit Blick auf die Begleitung der Corona-Proteste an Montagen. "Das sind keine angemeldeten Demonstrationen und die Sicherheit muss gewährleistet werden", sagte Jendro. "Aber ob wir da immer mit einzelnen Hundertschaften dabei sein müssen, da stellt sich uns schon die Frage, ob das Infektionsrisiko nicht zu hoch ist."
Berliner Polizei: Hunderte Beamte fallen aus
Bereits Anfang der Woche hatte die GdP darauf gedrängt, Einsätze einzuschränken, um das bestehende Personal nicht weiter zu gefährden. Im Gespräch mit t-online hatte Jendro vorgeschlagen, neben der personalintensiven Begleitung von Corona-Spaziergängen etwa auch Streifen in den öffentlichen Verkehrsmitteln oder Durchsuchungen in Shisha-Bars temporär wegfallen zu lassen.
Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik hatte am Montag wegen des hohen Krankenstandes unter den Beamten die "Pandemiestufe I" ausgerufen. Hunderte der 26.000 Personen starken Belegschaft fallen derzeit aus. Ein Krisenstab bündelt nun die interne Kommunikation und behält den Überblick über den Krankenstand.
Ab einer Ausfallrate von 30 Prozent greift "Pandemiestufe II", aber 50 Prozent tritt "Pandemiestufe III" in Kraft. Mit jeder Stufe sollen die Tätigkeiten der Polizei weiter eingeschränkt werden.
- Nachrichtenagentur dpa
- Eigene Recherche