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Union nach Kruse-Weggang zwischen Trotz und Trauer


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Union nach Kruse-Weggang zwischen Trotz und Trauer

Von dpa
30.01.2022Lesedauer: 3 Min.
Max Kruse steht auf dem PlatzVergrößern des BildesMax Kruse steht auf dem Platz. (Quelle: Sören Stache/dpa/Archivbild/dpa-bilder)
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Der überraschende Abgang von Union Berlins glamourösen Starstürmer Max Kruse zum Bundesligarivalen VfL Wolfsburg hat bei den Berlinern neben der Trauer über den Wechsel vor allem Trotz ausgelöst. So dankte Union-Präsident Dirk Zingler dem 33-Jährigen zwar für seine eineinhalb Jahre an der Alten Försterei, die er mit der "sportlich erfolgreichsten und wirtschaftlich wertvollsten Phase unserer Vereinsgeschichte", beschrieb. Angesichts des vierten Tabellenplatzes, den Union nach 20 Spieltagen belegt, verteilte der 57 Jahre alte Unternehmer aber auch noch einen Seitenhieb in Richtung Kruse: "Wenn er sich nun jedoch ganz bewusst gegen die Chance entscheidet, mit Union in dieser Saison Geschichte zu schreiben, akzeptieren wir das."

Mit dem Weggang des Angreifers, der in dieser Spielzeit in 16 Ligaspielen mit fünf Toren und sechs Assists zum momentanen Erreichen eines Champions League-Platzes beisteuerte, muss die Erfolgsgeschichte aber nicht zwangsläufig enden. Denn auch ohne Kruse konnte Union erfolgreich agieren. Zudem hat Union-Trainer Urs Fischer in den vergangenen Jahren stets beeindruckend bestätigt, dass er ein Meister des Team-Umbaus oder Neuaufbaus ist.

Im Sommer 2020 musste der 55 Jahre alte Schweizer Neuzugänge und Abgänge in Mannschaftsstärke verarbeiten und integrieren. In der Winterpause ist neben Kruse nur noch ein weiterer Abgang zu verdauen - mit Vizekapitän Marvin Friedrichs Wechsel nach Mönchengladbach fehlt aber ein weiterer wertvoller Baustein für den restlichen Saisonverlauf.

Der stets zurückhaltend wirkende Fischer selbst beteiligt sich nicht an den Träumen über das internationale Geschäft oder gar die Champions League. "Wir sind im dritten Jahr in Folge in der 1. Liga - und ich finde, dass wir mit dem Klassenerhalt immer noch ein sehr ambitioniertes Ziel haben", hält Fischer den Ball - wie auch in der vergangenen Spielzeit - flach - damals fand diese Vorgehensweise ihr Ende in der neu geschaffenen Conference League.

Und auch in dieser Spielzeit fährt Fischer mit diesem System gut, wenn mit bereits 34 Punkten das Ziel "Klassenerhalt" in Reichweite ist: "Es macht für mich keinen Sinn, über andere Dinge zu reden. Wenn ich mir die Tabelle anschaue, sind einige Klubs hinter uns, die viel mehr Möglichkeiten haben als wir." Dazu zählt Fischer sicher auch Gladbach und Wolfsburg, die mit ihren Möglichkeiten in der Abstiegszone schweben und nun mit den früheren Unionern hoffen, der unteren Region zu entkommen.

Auch die Unioner Fanszene zeigte sich zwar überrascht, doch die Kommentare halten sich mit "Verräter-Aussagen" oder ähnlichen Ergüssen deutlich zurück - wohl auch deshalb, weil Kruse in seiner ihm eigenen Art den Wechsel mit einem "langfristig und hoch dotierten" Angebot ganz offen begründet. Zudem sind kolportierte fünf Millionen Euro Ablösesumme für einen 33-Jährigen, dessen Vertrag im Sommer ausgelaufen wäre, mehr als nur ein Trostpflaster.

So ordnen die meisten Kommentare den Profi als den speziellen Spieler ein, der er auch für Union war. "Bei Christopher Trimmel wäre ich wirklich untröstlich, aber Max Kruse ist Max Kruse", twittert Rudelbildung, "toller Spieler, aber der gehört niemanden außer sich selbst."

Mit dem Paderborner Sven Michel hat der Geschäftsführer Profifußball, Oliver Ruhnert, schnell einen Ersatz gefunden. Zu dem 31 Jahre alten Zweitligatorjäger, der für die Ostwestfalen in dieser Spielzeit in 19 Ligaspielen 14 Mal erfolgreich war und für den Tabellenneunten acht Assists beigesteuert hat, hatten die "Eisernen" bereits in der Vergangenheit Kontakt. Laut dem abgebenden Verein hat Michel einen Vertrag bis 2024 erhalten.

Mit dem Neuen kommt genau der Gegenentwurf zu Kruse in die Alte Försterei. Während der frühere Nationalspieler über die sozialen Medien oder "Schlag den Star" in der Öffentlichkeit zugegen war, kennt sich Michel mit Pilzen und Kräutern aus, die in der ruhigeren Natur zu finden sind.

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